Vereine fusionierenSpitex-Verein Saane-Simme ist gegründet
Die beiden Spitex-Vereine Obersimmental und Saanenland haben fusioniert. Ab 2021 geht man als Spitex-Verein Saane-Simme gemeinsam in die Zukunft.
Vor den Mitgliederversammlungen der Spitex Obersimmental und Saanenland legte Peter Dolder der Beratung GmbH aus Hünibach mit seinen Informationen zur beabsichtigten Fusion den Grundstein. Alsdann zogen sich die Vereine zurück zu den individuellen Hauptversammlungen mit den regulären Jahresabschlüssen 2019 und dem Beschluss zur Fusion. Letztendlich konnte Tagespräsidentin Anna Bieri zur gemeinsamen Gründungsversammlung aufrufen.
Auf strategischer Ebene beschäftigten sich die beiden Vorstände schon länger mit der künftigen Zusammenarbeit: Die Betriebsleitung beider Spitex-Vereine wurde die letzten Jahre durch Ueli von Känel geführt. Von Känel geht 63-jährig in Frühpension. Als Nachfolger übernimmt Marc Mathis die Betriebsleitung.
Seit Ende Januar befassten sich eine paritätische Steuergruppe und die Betriebsleitung nun intensiv mit der künftigen Zusammenarbeit. Doch die immensen Vorarbeiten «hüben und drüben» mit den unzähligen gemeinsamen Sitzungen wurden durch die rund 300 Vereinsmitglieder schlecht belohnt. Nur zehn Mitglieder aus dem Saanenland und deren sechs aus dem Obersimmental waren am Donnerstag im Gemeindesaal von Zweisimmen anwesend.
Ziel ist Stärkung des Angebots
Die Hauptgründe und die Erwartungen der Fusion der beiden Spitex-Vereine erläuterte Berater Dolder, der das Regionalisierungsprojekt professionell begleitete. Einerseits erfordern die zunehmend rechtlichen und administrativen Vorgaben eine stärkere Position gegenüber den Versicherern, dem Kanton wie auch zu den Gemeinden. Andererseits erfährt das Leistungsangebot mit den komplexeren Pflege- und Betreuungssituationen mit zunehmendem Einsatz von Spezialdiensten eine Stärkung des ambulanten Angebotes.
Von den Dienstleistungen durch die verbesserten Ausbildungsmöglichkeiten auf allen Stufen profitieren schliesslich die Spitex-Klientinnen und -Klienten. Die Arbeitsverhältnisse aller über 60 Angestellten werden aktualisiert und auf den neuen Verein übertragen.
Mit schwarzer Null und Manko
Der Fusion vorweg nahmen die beiden Spitex-Vereine an den individuellen Hauptversammlungen zu den üblichen Geschäften Stellung und genehmigten ihre Jahres- und Fondsrechnungen für 2019. Durch die Auflösung von Rückstellungen und dem Erlass von Ausbildungsausgleichen weist Saanen einen ausserordentlichen Zustupf von rund 63’000 Franken aus. Die Betriebsrechnung schliesst mit einem Jahresgewinn von 877 Franken.
Das Obersimmental weist einen Verlust von fast 37’500 Franken aus. Betriebsleiter Ueli von Känel begründete das Manko mit den Sparmassnahmen des Kantons und mit Mindereinnahmen für die Versorgungspflicht.
«Mit der Fusion wurde ein wichtiger Schritt in die regionale Spitex-Zukunft gemacht.»
Die Zusammenführung möglich machten beide Spitex-Vereine getrennt. Einstimmig wurde wieder gemeinsam der Verbund genehmigt sowie die neuen Statuten und das neue Fondsreglement gutgeheissen. Mit Applaus wurde der neue Vorstand mit Hausarzt Beat Michel (Saanen) als Präsidenten gewählt. Das Saanenland ist im weiteren vertreten mit Ruth Addor, Nicole Perreten und Neva Perreten. Auch aus dem Obersimmental sind es bisherige Vorstandmitglieder mit Marianne Messerli, Andreas Müller und Martin Bühler.
Vieles soll gleich bleiben
Die Spitex Saane-Simme bleibt ein Verein mit Sitz in Zweisimmen. Die beiden Stützpunkte in Saanen und in St. Stephan bleiben an ihren heutigen Standorten erhalten. Auch soll die Vertrautheit der Klientinnen und Klienten zu den Pflegedienstmitarbeitenden wie auch zum Mahlzeitendienst bestehen bleiben.
Durch die Mitgliedschaften von Einzelpersonen, Familien und Institutionen bleibt der Spitex-Verein Saane-Simme in der Bevölkerung gut verankert. Präsident Michel ist überzeugt: «Mit der Fusion wurde ein wichtiger Schritt in die regionale Spitex-Zukunft gemacht. Seine Umsetzung stärkt die zukünftige Gesundheitsversorgung Simmental-Saanenland.»
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