Im letzten März verschwand sie als Leiterin des Migrationsdienstes (Midi) von der Bildfläche. Sie verabschiedete sich damit aus einer der exponierteren Stellen, die es in der Kantonsverwaltung zu bekleiden gibt. Jetzt, ziemlich genau ein Jahr später, taucht sie wieder in der Öffentlichkeit auf: Anfang Monat hat Iris Rivas ihre neue Stelle als Geschäftsleiterin der Spitex Oberes Gürbetal mit Sitz in Wattenwil angetreten, wie sie auf Anfrage bestätigt.

Die Gründe für den Abgang, der so plötzlich und für viele überraschend kam, blieben vor Jahresfrist im Dunkeln. Die Vorgesetzten beim Kanton stritten Differenzen mit Rivas jedoch ab und wiesen auf die hohen Ferien- und Überzeitguthaben hin, die das ­sofortige Ausscheiden zur Folge gehabt hätten.

Rivas selber äussert sich auch heute nicht zu den Umständen von damals. Viel lieber erklärt sie die Motivation für ihre neue Stelle: In einer Gesellschaft, die immer älter werde, nehme die Spitex einen immer wichtigeren Stellenwert ein.

Schon vor Jahresfrist hiess es, die Midi-Chefin wolle sich beruflich verändern. Rivas bestätigt dies insofern, als sie sagt, dass sie mit dem Gesundheitswesen ein neues Berufsfeld betrete. Sie finde es «sehr spannend und sinnvoll», sich auf diese Art «in den Dienst am Mitmenschen» stellen zu können. In diesem Sinne gebe es trotz allem Berührungspunkte zu ihrem vorherigen Job: «Hier wie dort wirkt sich die Arbeit direkt auf das Leben der Betroffenen aus.»

Dass sie nach ihrer Kaderstelle beim Kanton und zuvor beim Bund nun auf der Ebene der Gemeinden angelangt ist, stört sie im Übrigen nicht weiter. «Ich weiss, dass der Weg in der Regel umgekehrt verläuft», stellt Rivas fest. Aber nochmals: Die Arbeit der Spitex sei «gesellschaftspolitisch sehr wichtig».

Mittlerweile sitzt Rivas auch für die SVP in der Gesellschafts- und Kulturkommission von Wattenwil, wo sie aufgewachsen ist. Am Wochenende wurde sie zudem zur Präsidentin des Fischereivereins Gürbetal gewählt.

skk