Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Alter und Pflege Das Oberbaselbiet setzt sich für mehr betreuten Wohnraum ein

Der neue Vorstand des Zweckverbands Versorgungsregion (APG) Oberbaselbiet (von links nach rechts): Thomas Persson, Monika Egger, Martin Mundwiler, Barbara Nyarko und Carol Zumbrunnen.

Vergangene Woche wurde in Diepflingen der Zweckverband Versorgungsregion (APG) Oberbaselbiet gegründet. Das Altersbetreuungs- und Pflegegesetz des Kantons Basel-Landschaft verlangt diese gemeindeübergreifende Organisation.

Die zuvor von den jeweiligen Gemeinden durchgeführten Aufgaben werden nun per Gesetz von der Versorgungsregion übernommen. Das mache deren Umsetzung besser steuerbar, so Gerry Thoenen, Geschäftsführer des VRO, zur BaZ. Die grossräumige Betrachtung gebe zudem mehr Planungssicherheit und sei günstiger.

Grundsätzlich ist die Versorgungsregion dafür zuständig, dass pflegebedürftige Menschen in der Region die Angebote vorfinden, die sie brauchen. Dazu gehören beispielsweise die Verfügbarkeit von betreuten Demenzplätzen oder die ambulante Versorgung.

Zentrale Aufgaben vom Gesetz vorgegeben

Die Aufgaben, die die VRO nun vorerst in Angriff nimmt, sind ebenfalls gesetzlich vorgegeben.

So soll ein Versorgungskonzept für die Region erarbeitet werden. Um dieses zu entwickeln, wurde analysiert, welche Angebote in der Region vorhanden sind und wo allenfalls noch Lücken bestehen. So gebe es im Oberbaselbiet beispielsweise «sehr wenige betreute Wohnangebote», wie dem Analysebericht zur Umsetzung des Altersbetreuungs- und Pflegegesetzes zu entnehmen ist. Das sei typisch für ländliche Regionen, so Thoenen. Die Versorgungsregion will nun Angebote für betreutes Wohnen fördern.

Ein zweiter Punkt ist der «Abschluss von Leistungsvereinbarungen zwischen Versorgungsregion und den Leistungserbringern». Während zuvor die jeweiligen Gemeinden dafür zuständig waren, Vereinbarungen mit bestimmten Leistungserbringern  – beispielsweise einem bestimmten Altersheim oder einer Spitex-Organisation – zu treffen, übernimmt dies nun die VRO.

Ausserdem soll eine Informations- und Beratungsstelle aufgebaut werden. Angehörige und Betroffene bräuchten einen leichten Zugang zu Informationen, so Gerry Thoenen. Zudem wolle man versuchen, mit Pro Senectute zusammenzuarbeiten.

«Aus Betroffenen Beteiligte machen»

Wenn diese Pflichtaufgaben in Angriff genommen werden konnten, sollen darüber hinaus noch weitere Interessensgruppierungen mit einbezogen werden. Thoenen spricht von der Etablierung eines Forums «Alterspflege und Betreuung», das als Austauschplattform dienen soll. Auch die Hausärzte, die im Gesetz nirgendwo erscheinen, sollen eingebunden werden, ebenso der Verein Senioren für Senioren und weitere, die in diesem Bereich tätig sind. Man wolle «aus Betroffenen Beteiligte machen»: Das Angebot soll sich an dem orientieren, was alte und pflegebedürftige Menschen in der Region wollen, sagt Thoenen.

Das Oberbaselbiet einigte sich verhältnismässig spät, so trat beispielsweise der Vertrag der «Versorgungsregion Betreuung, Pflege, Alter Leimental» bereits Ende 2020 in Kraft. Ausserdem sind nicht alle Oberbaselbieter Gemeinden dabei: Känerkinden, Buckten, Häfelfingen, Läufelfingen, Rümlingen und Wittinsburg bilden die eigene «Versorgungsregion Oberes Homburgertal».