Wie viel Assistenz und Autonomie im Spitex-Alltag? Das neue Betriebsmodell von Spitex Zürich

Markus Reck

Spitex Zürich ist aus zwei unterschiedlichen Spitex-Organisationen entstanden. Im Zuge des Zusammengehens wurde ein neues Betriebsmodell entwickelt. Dieses unterstützt die Personalgewinnung in den drei Bereichen Personal halten, Arbeitsmöglichkeiten für (alle) Lebensbereiche schaffen sowie die Möglichkeit, intern zu wechseln.


Referent: Markus Reck, CEO Spitex Zürich
Referat: Wie viel Assistenz und Autonomie im Spitex-Alltag? Das neue Betriebsmodell
von Spitex Zürich


Besondere Herausforderung des Fusionsprozesses war, alle Mitarbeitenden im Change-Prozess mitzunehmen. Beide vormaligen Organisationen hatten unterschiedliche Betriebsmodelle sowie verschiedene Teamauffassungen. Das Motto des Zusammengehens war «1 + 1 = 3». Damit brachte die Geschäftsleitung zum Ausdruck, dass eine gemeinsame Zukunft entwickelt werden soll. Im Verlaufe des Prozesses wurde eine aktive Kommunikation auf Augenhöhe gepflegt, es gab verschiedene Plattformen fürs Mitwirken.

Kern- und Zusatzaufgaben

Im gemeinsamen Prozess kristallisierten sich vier gleichwertige Teammodelle heraus. Zusätzlich zur Kernaufgabe, die Pflege und Betreuung der Kundinnen und Kunden, hat sich jedes Team darauf verständigt, wie viele Zusatzaufgaben es übernehmen will. Die Bandbreite reicht von Teams, die sich vor allem auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, bis hin zu Teams, die auch Verantwortung für die eigene Entwicklung übernehmen. Die Teammodelle reichen also von stark assistiert bis stark autonom.

Ein Coach-Trio begleitet jedes operative Team. Ein Coach-Trio besteht aus einem Team-, einem Fach- sowie einem HR-Coach. Die Coach-Trios sind pro Team definiert, es findet ein regelmässiger Austausch statt. Damit wird das Ziel verfolgt, dass die Teams kontinuierlich begleitet werden, was die Stabilität der Teams erhöht.

Das neue Betriebsmodell wirkt sich auch auf die Personalgewinnung aus. Es setzt hier an:

  • Personal halten. Ein zentraler Aspekt des neuen Betriebsmodells war die starke Partizipation der Mitarbeitenden bei der Entwicklung und Umsetzung des Modells sowie bei der Übernahme von Teamaufgaben. Dies führt zu einer engen Verbindung der Mitarbeitenden mit der Organisation und fördert ein Gefühl der Zugehörigkeit. Die Möglichkeit zur Mitgestaltung des Betriebsmodells ist Teil der DNA von Spitex Zürich. Das trägt wesentlich dazu bei, Mitarbeiter langfristig zu binden.
  • Arbeitsmöglichkeiten für (fast) alle Lebenssituationen. Das neue Betriebsmodell bietet Arbeitsmöglichkeiten, die sich an die unterschiedlichen Lebenssituationen der Mitarbeitenden anpassen. Von autonomer bis assistierter Arbeit, von Tag- über Abend- bis hin zu Nachtdiensten, und von Teilzeit- bis Vollzeitbeschäftigung – Spitex Zürich stellt sicher, dass es für nahezu alle Lebensumstände passende Arbeitsmodelle gibt. Zudem bietet das Modell Karrieremöglichkeiten und fördert die Entwicklung von Fachkompetenz innerhalb der eigenen Reihen.
  • Interne Wechsel-Möglichkeiten. Mitarbeitende sollen möglichst ihren «Arbeitsleben-Pfad» bei Spitex Zürich begehen können. Berufliche Entwicklung, familiäre Situationen, zeitliche Prioritäten – all das kann die Organisation bieten und entsprechende Angebote machen. Das fördert Kontinuität, Stabilität und Verbundenheit mit dem Arbeitgeber.

Durch Partizipation, innovative Rekrutierungskonzepte und flexible Arbeitsmöglichkeiten gelingt es, qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen und langfristig zu binden.


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