Massnahmen gegen den Fachkräftemangel in der Spitex-Branche

Es gibt vier mögliche Lösungsansätze für Spitex-Organisationen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken: Digitale Lösungen müssen forciert und die Attraktivität der Arbeit muss gesteigert werden. Zudem sind auf dem Arbeitsmarkt neue Zielgruppen zu definieren und die psychologische Sicherheit muss besser werden.


Referent: Matthias Mölleney, Leiter Center for Human Resources Management & Leadership HWZ
Referat: Das können Spitex-Organisationen gegen den Fachkräftemangel tun


Die Spitex-Branche steht vor der Herausforderung, einen anhaltenden Fachkräftemangel zu bewältigen. Um dem Problem entgegenzuwirken, können Spitex-Organisationen verschiedene Massnahmen ergreifen. Dabei ist es wichtig, die spezifischen Herausforderungen und Bedürfnisse in den jeweiligen Ländern zu berücksichtigen.

  • Schweiz: In der Schweiz zeigt eine Umfrage, dass 52 % der Berufstätigen einen Arbeitgeberwechsel in Erwägung ziehen, wobei 17 % bereits konkrete Pläne haben. Trotzdem sind 85 % mit ihrer aktuellen Stelle zufrieden. Jedoch machen sich 23 % Sorgen, ihre Stelle in diesem Jahr zu verlieren.
  • Deutschland: In Deutschland sind 37 % der Berufstätigen wechselinteressiert, wobei 84 % zufrieden mit ihrer aktuellen Stelle sind. Nur 5 % machen sich Sorgen um den Verlust ihrer Stelle.
  • Österreich: In Österreich zeigen 43 % der Berufstätigen Interesse an einem Arbeitgeberwechsel, wobei 83 % mit ihrer aktuellen Stelle zufrieden sind. Allerdings machen sich 13 % Sorgen um ihren Arbeitsplatz.

Lösungsansätze für die Spitex-Branche

Es gibt vier mögliche Lösungsansätze, um dem Fachkräftemangel in der Spitex-Branche zu begegnen:

  • Digitale Lösungen forcieren, um den Fachkräftebedarf zu senken. Die Digitalisierung bietet Chancen, den Fachkräftebedarf zu senken und Prozesse effizienter zu gestalten. Bereits etablierte Anwendungsbereiche sollten weiter ausgebaut werden, während kritische, aber mögliche Einsatzgebiete intensiver geprüft werden müssen.
  • Die Attraktivität der Arbeit und der Arbeitgeber steigern. Spitex-Organisationen müssen sich bemühen, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen und sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Dies umfasst nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch die Förderung der psychologischen Sicherheit und des Wohlbefindens der Mitarbeiter.
  • Neue Zielgruppen auf dem Arbeitsmarkt definieren. Es kann sinnvoll sein, neue Zielgruppen auf dem Arbeitsmarkt zu erschliessen und potenzielle Mitarbeiter aus anderen Berufsfeldern anzusprechen. Hierbei sollten auch Personen in Betracht gezogen werden, die möglicherweise bisher nicht im Gesundheitswesen tätig waren.
  • Die Führung und die psychologische Sicherheit verbessern. Eine positive und unterstützende Führungskultur sowie eine hohe psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz sind entscheidend, um Mitarbeiter zu halten und zu motivieren. Fehler sollten als Lerngelegenheiten betrachtet werden, und Mitarbeiter sollten sich frei äussern können, ohne Angst vor Zurückweisung zu haben.

Insgesamt ist es wichtig, dass Spitex-Organisationen sich den aktuellen Herausforderungen bewusst sind und proaktiv Massnahmen ergreifen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dies erfordert ein ganzheitliches Herangehen und die Bereitschaft, innovative Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.


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