Umsetzung Pflegeinitiative
Vorschlag des Regierungsrates: So will der Kanton Solothurn in den Pflegeberuf investieren

In den nächsten acht Jahren sollen für die Ausbildung von Pflegefachpersonen im Kanton Solothurn insgesamt 36 Millionen Franken investiert werden. Damit strebt der Regierungsrat eine Erhöhung der Ausbildungsabschlüsse um 20 Prozent an.

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Das Schweizer Stimmvolk hat am 28. November 2021 die Pflegeinitiative angenommen, um sicherzustellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft eine hochwertige Pflege erhalten. Die Umsetzung erfolgt in zwei Phasen, wobei die erste Phase eine Ausbildungsoffensive beinhaltet.

Es braucht mehr Pflegefachkräfte, auch im Kanton Solothurn.

Es braucht mehr Pflegefachkräfte, auch im Kanton Solothurn.

Bild: Pius Amrein

Im Kanton Solothurn wurde das Massnahmenpaket für die erste Etappe positiv aufgenommen, schreibt die Solothurner Regierung. Deshalb wurden nur punktuell Anpassungen gemacht. Im Juli 2024 soll das entsprechende Gesetz in Kraft treten, der Kantonsrat muss nun über den Vorschlag der Regierung entscheiden.

Massnahmen für Ausbildungsoffensive

Der Regierungsrat will im Rahmen der Ausbildungsoffensive die Ausbildung zur diplomierten Pflegefachperson mit tertiärem Abschluss (Höhere Fachschule oder Fachhochschule) fördern. Er zeigt sich zuversichtlich, dass die geplanten Massnahmen dazu beitragen, mehr Menschen für den Pflegeberuf im Kanton Solothurn zu gewinnen.

Gesundheitsdirektorin Susanne Schaffner.

Gesundheitsdirektorin Susanne Schaffner.

Bruno Kissling

Folgende Punkte schlägt der Regierungsrat vor:

  1. Spitäler, Alters- und Pflegeheime sowie Spitex-Organisationen sind bereits heute verpflichtet, eine bestimmte Anzahl Personen auszubilden. Neu erhalten sie für diese Ausbildungsleistungen einen finanziellen Beitrag.
  2. Quer- oder Späteinsteigerinnen und -einsteiger ab 24 Jahren oder mit elterlichen Unterstützungspflichten erhalten Ausbildungsbeiträge zur Sicherung ihres Lebensunterhalts.
  3. Die kantonale höhere Fachschule Pflege erhält zusätzliche finanzielle Mittel, um die Studiengebühren zu reduzieren und Massnahmen zur Reduktion von Ausbildungsabbrüchen zu finanzieren.

15 Millionen Franken über acht Jahre – 20 Prozent mehr Abgänger

Diese Massnahmen ergänzen die bereits heute bestehenden Instrumente. Damit wird eine Erhöhung der Anzahl praktischer Ausbildungsplätze und der Abschlüsse um 20 Prozent angestrebt. Dies entspricht rund 100 Ausbildungsabschlüssen pro Jahr.

Die Kosten für diese Massnahmen belaufen sich auf 36 Millionen Franken über acht Jahre. Der Bund beteiligt sich mit 15 Millionen Franken, der Kanton übernimmt drei Viertel der verbleibenden Kosten (15,7 Millionen), und die Einwohnergemeinden tragen einen Viertel (5,3 Millionen).