Geplante Öffnungsschritte
Kampf gegen die Coronapandemie: Ausserrhoden startet Testoffensive

Der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden hat grünes Licht gegeben für serielle Covid-19-Tests. Ab kommenden Montag können sich Unternehmen, Schulen, Heime und öffentliche Verwaltungen über ein eigens eingerichtetes Portal anmelden und gepoolte Speichel-PCR-Tests durchführen.

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Ausserrhoden will seine Bevölkerung breit und repetitiv testen.

Ausserrhoden will seine Bevölkerung breit und repetitiv testen.

Britta Gut

Mit dem Auftreten neuer ansteckenderer Virusvarianten kommt neben den Impfungen dem Testen auf Covid 19-Infektionen eine grössere Bedeutung zu. Der Bund hat deshalb die Teststrategie ausgeweitet. Das breite und repetitive Testen, das sogenannte serielle Testen, spielt dabei eine wichtige Rolle. Damit soll die schrittweise Öffnung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens unterstützt werden, heisst es in einer Mitteilung des Kantons Appenzell Ausserrhoden.

Ende März starteten mehrwöchige Pilotprojekte in Heimen, Betrieben und der öffentlichen Verwaltung. Insbesondere aus Industrie und Gewerbe sowie den Heimen war ein lebhaftes Interesse an der Durchführung von seriellen Tests vorhanden. Diese Pilotprojekte mit insgesamt mehreren hundert Beteiligten sind nun zum Teil abgeschlossen; andere werden noch im geplanten Rahmen zu Ende geführt. So auch die dreiwöchigen Tests bei den Schulen, die nach den Frühlingsferien in den Sekundarschulen Stein, Teufen, Walzenhausen starteten.

Testpartner gewählt

Der kantonale Führungsstab hat die Rückmeldungen der Pilotbetriebe analysiert und dem Regierungsrat den Gesundheitsdienstleister Misanto als künftigen Partner für das serielle Testen im Kanton vorgeschlagen. Der Regierungsrat hat diesen Vorschlag bestätigt. Die Tests werden interessierten Betrieben, Institutionen und Organisationen aus den Bereichen Wirtschaft, Schule, Heime, Spitex, öffentliche Verwaltung und Vereine ab Montag, 17. Mai ermöglicht. Alle Informationen dazu finden Interessierte ab morgen Mittwoch unter www.ar.ch/corona.

Serielles Testen bringt Vorteile

Durch das serielle Testen können Corona-Ansteckungen frühzeitig erkannt werden. Damit steigen die Chancen, Ansteckungen in einer Firma, Institution oder Organisation frühzeitig zu erkennen, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Ausserdem können die Quarantänevorschriften gelockert werden. In Betrieben, die regelmässig testen, entfällt die generelle Pflicht zur Kontaktquarantäne für die berufliche Tätigkeit und den Arbeitsweg.

Verfahren so einfach wie möglich

Mit den gepoolten Speichel-PCR-Tests werden auch Personen erkannt, die trotz Infektion keine Symptome haben (asymptomatische Personen). Das Verfahren ist so einfach wie möglich gehalten. Alle Teilnehmenden geben jeweils am Testtag ihre Speichelproben ab. Vier bis zehn Speichelproben werden bei Misanto in einer Sammelprobe zusammengefasst (Pooling). Die Sammelprobe wird anschliessend in einem Labor getestet. Die PCR-Tests garantieren eine hohe Sicherheit, sind aber kein Ersatz für Hygiene- oder Schutzkonzepte und entsprechende Massnahmen.

Anmeldung zum seriellen Testen

Die Anmeldung für die seriellen Tests im Betrieb, der Institution oder Organisation erfolgt online via https://selfservice.misanto.ch. Die Benutzenden werden Schritt für Schritt durch die Prozesse geführt und durch Mitarbeiter von Misanto in der Einführungsphase begleitet. Alle notwendigen Schulungs- und Anwendungsunterlagen für die registrierten Teilnehmenden stehen auf der Self-Service-Seite von Misanto bereit. Für Hilfestellungen steht eine eigene Hotline zur Verfügung (0840 005 900 von Montag bis Freitag, 8-17 Uhr).

Für die teilnehmenden Betriebe, Institutionen und Organisationen fallen lediglich die Portokosten für die Rückführung der Proben ins Labor an. Für die teilnehmenden Personen sind die Tests freiwillig und kostenlos. Der Kanton und der Bund übernehmen alle weiteren Kosten.

Testungen in Schulen

Die Pilotprojekte für serielle Tests an Schulen sind bis Mitte Mai abgeschlossen. Ab dann bietet Appenzell Ausserrhoden diese Tests den Schulen als Standard an. Der Entscheid über eine Teilnahme liegt bei den Schulträgern selber. Der Regierungsrat legt den Schwerpunkt wie bisher auf Ausbruchstests, wenn es an einer Schule zu einem Covid-19-Ausbruch kam. Er gibt zu bedenken, dass Ausbruchstests gegenüber den nun angelaufenen seriellen Tests nicht in den Hintergrund geraten dürfen, so die Mitteilung weiter. (kk)