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Neues Projekt in Thun Spitex organisiert «Musik im Wohnzimmer»

Die Spitex Region Thun AG hat am Samstag, 2. Dezember ihr Pilotprojekt "Musik im Wohnzimmer" gestartet. Am Tisch sitzt das Publikum (v.l.): Spitex-Kunde Kurt Lavoyer, Spitex-CEO Kimet Rashiti und Hanni Lavoyer.

Menschen pflegen und betreuen bekommt für 45 Minuten ein musikalisches Gesicht: Wenn Patientinnen und Patienten der Spitex Region Thun AG keine Konzerte mehr ausser Haus besuchen können, das aber vermissen, bringt die Organisation die Musik zu ihnen nach Hause. Mit «Musik im Wohnzimmer» lanciert ein neues Projekt.

Gestartet wird mit 16 Konzerten an fünf Daten im Dezember – die ersten drei fanden am Samstag, 2. Dezember statt –, weitere Hauskonzerte folgen nächstes Jahr. Finanziert werden sie durch den firmeneigenen Fonds. Musizieren werden kleine, ausgewählte Ensembles der Musikschule Region Thun (MSRT).

Eine Idee aus Berlin

Wie ist es überhaupt zu «Musik im Wohnzimmer» gekommen? «Ich habe der Geschäftsleiterin Kimet Rashiti von meinem Pilotprojekt der Musikschule Berlin Mitte erzählt und sie war sofort begeistert», erinnert sich Marie Séférian. Selbst darauf gekommen war die Musikerin während eines Jazzgesangsstudiums in Berlin als Stipendiatin der Yehudi-Menuhin-Stiftung. Diese organisiert Konzerte für Menschen, die nicht mehr in Konzerte gehen können, weil sie beispielsweise in Altenheimen, Kliniken und Gefängnissen leben.

Das erste Konzert «Musik im Wohnzimmer» (v.l.): Marius Zbinden, Valentin Hänggi, Sofie Schüpbach, Jenny Hüsler, Veronika Senn und Angelika Zihlmann von der Musikschule Region Thun spielten im Wohnzimmer des Spitex-Kunden.

«Ich fand die Idee so schön, dass ich für die Spitex Region Thun AG ein solches Pilotpilotprojekt initiieren wollte», sagt Kimet Rashiti. In der Folge hat sie zusammen mit Manuela Born, bei der Spitex zuständig für das Marketing, Konzepte überlegt und ausgearbeitet – bis hin zur Zusammenarbeit mit der MSRT. Marie Séférian stand den beiden für Fragen im Bereich Musik bei.

Fonds für Projekte

Entstanden ist schliesslich «Musik im Wohnzimmer»: «Wir wollen unseren Patientinnen und Patienten eine Freude bereiten, und ein Nebeneffekt ist, dass dabei Musizierende der Musikschule Region Thun vor Publikum üben können», ergänzt Manuela Born. Ein weiterer Pluspunkt sei, dass sich Jung und Alt über Generationen hinweg zum gegenseitigen Austausch treffen. Um das Erlebnis eines Hauskonzertes noch mehr zu einem besonderen Moment werden zu lassen, können nach Wahl Angehörige und Freundinnen und Freunde dazu eingeladen werden.

«Der Fonds ist eingerichtet worden, um Qualität und Dienstleistungen zu entwickeln.»

Manuela Born, Marketing Spitex Region Thun AG

Der Fonds der Spitex Region Thun AG speist sich aus Spenden, Zuwendungen von Patientinnen und Patienten, Kranzablösungen sowie aus den Zahlungen von Mitgliedern, welche den festgelegten Mitgliederbeitrag überschreiten. «Der Fonds ist eingerichtet worden, um Qualität und Dienstleistungen zu entwickeln», erklärt Born. Auch würden Personal- sowie Patientinnen- und Patientenanlässe finanziert, wie nun das Projekt «Musik im Wohnzimmer». In Härtefällen kann die Spitexorganisation aus dem Fonds Beiträge sprechen – sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für Mitarbeitende.

So geht es weiter

Die Reihe wird auch 2024 fortgesetzt. «Wir sammeln die Anfragen und organisieren Konzerte gestaffelt oder konzentriert auf einen Monat», sagt Kimet Rashiti. Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, dass solche Hauskonzerte lediglich zu speziellen Anlässen stattfinden, etwa an einem runden Geburtstag. «Zukünftig können sich auch interessierte Patientinnen und Patienten oder deren Angehörige bei mir beziehungsweise bei der Spitex Region Thun AG melden», ergänzt Manuela Born.

«Das Ziel ist, dass wir im kommenden Jahr noch mehr Menschen mit der Musik erreichen und das Leuchten in ihre Augen bringen.»

Kimet Rashiti, Geschäftsleiterin der Spitex Thun AG

Aktuell beschäftigt die Organisation 213 Mitarbeitende, verteilt auf 127 Vollzeitstellen, und betreut insgesamt 2030 Patientinnen und Patienten. Das Projekt wird jährlich überprüft, ebenso, ob genügend Mittel im Fonds vorhanden sind. «Ende Dezember werden wir unsere Arbeit und die Erfahrungen mit dem Pilotprojekt evaluieren», ergänzt Kimet Rashiti. «Das Ziel ist, dass wir im kommenden Jahr noch mehr Menschen mit der Musik erreichen und das Leuchten in ihre Augen bringen.»

Kimet Rashiti, die Geschäftsleiterin der Spitex Region Thun AG, hat das Pilotprojekt «Musik im Wohnzimmer» initiiert.