Im Kanton Bern sollen Schwerkranke die letzte Lebensphase möglichst zu Hause oder im Heim verbringen können. Die Kantonsbehörden starten einen dreijährigen Modellversuch mit mobilen Palliativdiensten (MPD).
Kanton Bern
Fahne des Kantons Bern. (Symbolbild) - Keystone

Der Modellversuch soll die Grundlagen für einen Entscheid dafür liefern, ob die MPD regulär und flächendeckend eingeführt wird, wie die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) am Freitag mitteilte.

Den mobilen Teams gehören Medizin- und Pflegefachleute an, die wiederum mit Spezialisten aus dem psychosozialen Bereich zusammenarbeiten. Die MPD beraten Hausärzte und Pflegepersonal bei der Betreuung von Schwerkranken in der letzten Lebensphase, zu Hause oder im Heim. Dadurch sollen Überweisungen in ein Akutspital vermieden werden.

Ein MPD besteht aus mindestens einem Spital und einer Spitex-Organisation. Dies soll die Zusammenarbeit zwischen stationären und nachsorgenden Leistungserbringern stärken.

Für die Regionen Bern und Oberland-Ost baut der neugegründete Verein MPD Bern-Aare ein Angebot auf. Mitglieder des Vereins sind unter anderem Insel-Gruppe, Stiftung Diaconis, Lindenhofgruppe, Spital Interlaken, Spitex Niesen, Spitex Genossenschaft Bern.

In der Region Thun baut der Verein Palliative Care-Netzwerk Region Thun sein bestehendes Angebot zusammen mit dem Spital Thun und der Spitex Region Thun aus.

In den Regionen Emmental und Oberaargau haben sich die lokalen Spitex-Organisationen zusammengeschlossen und bauen mit dem Spital Emmental einen mobilen Palliativdienst mit dem Namen mpdEO auf. Im französischsprachigen Kantonsteil ist die palliative Versorgung im Verbund mit den Kantonen Jura und Neuenburg organisiert.

Der Ausbau der Palliative Care erfolge insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der steigenden Zahl Chronischkranker und der Kosten in der akuten und hochspezialisierten Medizin, schreibt die GSI weiter.

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