Integrierte Versorgung – Perspektive eine Managed Care Organisation

Thomas Gadient

PonteNet ist ein Bindeglied zwischen Ärztenetzwerken und Krankenversicherern. Die Umfrage bei den Hausarztpraxen zeigt, dass die Zusammenarbeit mit Spitex-Organisationen insgesamt als gut bis sehr gut eingestuft wird. Es gibt Verbesserungspotenzial bei der Kommunikation und der Digitalisierung.


Referent: Thomas Gadient, Geschäftsführer PonteNet AG
Referat: Integrierte Versorgung – Perspektive einer Managed-Care-Organisation


PonteNet ist eine Managed Care Organisation und versteht sich als Bindeglied zwischen Ärztenetzwerken und Krankenversicherern. In dieser Rolle verhandelt die Organisation Managed Care- Verträge. PonteNet betreibt 12 Ärztenetze mit 650 Grundversorgern und 300’000 Hausarztmodellen.

Managed Care ist ein eher nebensächliches Thema in Arztpraxen. Weitere Herausforderung sind die Digitalisierung sowie die unterschiedlichen Ansichten der Krankenversicherer betreffend Managed Care.

PonteNet hat eine Umfrage bei den Hausarztpraxen durchgeführt. Insgesamt wir die Zusammenarbeit mit Spitex-Organisationen als gut bis sehr gut eingestuft. 65 % haben 8 bis 10 der 10 möglichen Punkte vergeben.

Bessere, direkte Kommunikation und leichtere Erreichbarkeit

Wo gibt es Verbesserungspotenzial? Hier wurden die direkte Kommunikation, ein regelmässiger Austausch sowie das Fehlen einer gemeinsamen Kommunikationsplattform genannt. Ebenso wünschen sich die Ärztinnen und Ärzte mehr Kontinuität bei den Spitex-Ansprechpersonen sowie eine bessere Erreichbarkeit des Spitex-Personals. Auch könnten die Rückmeldungen an die Hausarztpraxen bei akuter Verschlechterung des Zustands bei den Patientinnen und Patienten besser werden.

Daten einfacher austauschen

Weitere Verbesserungen gibt es beim Datenaustausch. Dieser könnte einfacher gestaltet werden. Fast 84 % der befragten Hausarztpraxen sind bereit, Daten wie Medikationen, Diagnoselisten etc. direkt aus der Praxissoftware den Spitex-Organisationen über einen gesicherten Zugang zur Verfügung zu stellen.
Mit 40 bis 45 % gibt es Unsicherheit bei den Hausärztinnen und -ärzte, ob es ein regionales Ärztenetzwerk braucht, um effizient mit den Spitex-Organisationen zusammenarbeiten zu können.

Die Hausarztpraxen empfinden den Online-Zugang via OPAN aufwändig. Es sollte eine Plattform für eine direkte Kommunikation eingerichtet werden und mehr Unterstützung der Spitex-Organisationen bei Hausbesuchen ist erwünscht. Zudem kennen nicht alle Hausarztpraxen das Leistungsangebot ihrer Spitex-Organisation. Schliesslich wünschen sich die Hausärztinnen und -ärzte, mehr Vereinheitlichung unter den Spitex-Organisationen sowie einen Einbezug in Ärzte-Qualitätszirkel.

Für eine gelungene Zusammenarbeit braucht es mehr Digitalisierung. Diese muss vorangetrieben werden – auf beiden Seiten.