25 Jahre Digitalisierung: Rückblick und Zukunftsvision

Neslihan Sali

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet voran, und die Spitex spielt dabei eine zentrale Rolle. Neslihan Sali von HCI Solutions AG gab einen faszinierenden Einblick in die Entwicklung digitaler Medikationsdaten und -lösungen über die letzten 25 Jahre. Sie zeigte auf, wie hochwertige, strukturierte Daten das Fundament für Patientensicherheit und Therapiequalität bilden und wie innovative Tools die tägliche Arbeit in der Spitex unterstützen.

Neslihan Sali, Head of Marketing & Sales, HCI Solutions AG

Die Rolle von HCI Solutions im Gesundheitswesen

HCI Solutions versteht sich als Vernetzer im Schweizer Gesundheitswesen. Mit hochwertigen Daten und massgeschneiderten Lösungen wie dem Mediplan oder Interaktionschecks verfolgt das Unternehmen das Ziel, die Therapiequalität und Patientensicherheit zu verbessern. Als Teil des Galenica-Netzwerks sammelt HCI Solutions Daten von Pharmaindustrie, Behörden, Spitälern und mehr, bereitet sie mit einer Fachredaktion auf und verteilt sie an über 300 Softwarehersteller sowie direkt über Produkte wie Compendium und PharmaVista an alle Akteure im Gesundheitswesen – von Spitälern über Spitex und Heime bis hin zu Apotheken und Krankenkassen.


«Mit unseren Daten und den massgeschneiderten Lösungen wollen wir die Therapiequalität und die Patientensicherheit verbessern.»
Neslihan Sali


Eine Reise durch die Digitalisierungsgeschichte

Die Geschichte der Datenaufbereitung bei HCI Solutions reicht weit zurück, beginnend 1938 mit einem Auskunftsdienst für Apotheken und der Einführung des Compendiums als Buch 1978. Die Digitalisierung begann schrittweise mit Disketten in den 80ern, der ersten Online-Version des Compendiums im Jahr 2000 und mobilen Interaktionsprüfungen ab 2003. Seit 2008 werden die strukturierten Daten über Indexe (Care-Index, HOSP-Index, Farm-Index) an Softwarehersteller geliefert, heute ergänzt durch die Docomedis-Plattform.


«1978 wurde das erste Compendium lanciert. Wir haben immer noch Ärzte, die bei uns anrufen und nach diesem Buch anfragen.»
Neslihan Sali


Der Weg der Daten: Von der Quelle zum Anwender

Die Daten, die HCI Solutions verarbeitet, stammen aus vielfältigen Quellen wie der Pharmaindustrie, Swissmedic, Revdata, BAG und Fachverbänden. Ein Team von 50 Fachpersonen – darunter Ärzte, Apotheker und Pharmaassistenten – strukturiert und validiert diese Daten täglich. Sie umfassen Arzneimittel, Parapharma, Medizinprodukte und Verzeichnisdaten. Diese aufbereiteten Daten werden über die Docomedis-Plattform und Indexe an Softwarehersteller geliefert und finden ihren Weg in Spital-, Praxis-, Apotheken- und Spitex-Systeme sowie in Patienten-Apps und Online-Shops.

Die Macht strukturierter Daten für Patientensicherheit

Die Relevanz strukturierter Daten wird besonders deutlich im Kontext der Medikationssicherheit. Angesichts der Tatsache, dass ältere Menschen im Durchschnitt mehrere Medikamente täglich einnehmen und jährlich 20’000 Spitaleinweisungen auf Medikationsfehler zurückzuführen sind, sind präzise Informationen unerlässlich. Der E-Mediplan, der auf strukturierten Daten basiert und per QR-Code übermittelt werden kann, ist ein wichtiges Instrument, um Patienten, Spitex und Spitäler über die aktuelle Medikation zu informieren und Interaktionen oder Allergien zu prüfen.


«Es folgen jährlich 20’000 Spitaleinweisungen wegen Medikationsfehlern.»
Neslihan Sali


Digitale Werkzeuge für die Medikationssicherheit

HCI Solutions bietet verschiedene digitale Werkzeuge, die auf diesen strukturierten Daten aufbauen. Dazu gehören der E-Mediplan, der E-Rezept-Standard (basierend auf dem gleichen QR-Code-Prinzip), ein Impfcheck (VAC-Check) und insbesondere der als Medizinprodukt zertifizierte CDS-Check (Clinical Decision Support). Dieser Check prüft online auf Interaktionen, Allergien und Dosierungen und wird bereits millionenfach täglich genutzt, um Risiken bei der Medikation zu erkennen.


«Hier wurden über 300 Millionen Risikoprüfungen im Jahr 2024 durchgeführt. Das ist kein Fake, die Zahlen sind wirklich so.»
Neslihan Sali


Integration digitaler Lösungen in Spitex-Systeme

Die Integration dieser digitalen Werkzeuge in die Software-Systeme der Leistungserbringer ist entscheidend für deren Nutzen im Alltag. Neslihan Sali zeigte anhand von Beispielen verschiedener Softwarehersteller (myneva, Nexus, Root, TopCare, domo.health), wie der E-Mediplan bereits heute in Spitex-Systemen generiert, importiert und verwaltet werden kann. Auch wenn die Integration je nach Anbieter unterschiedlich weit fortgeschritten ist, ist die Tendenz klar: Digitale Medikationslösungen werden zum Standard. Für Organisationen, deren System den Mediplan noch nicht unterstützt, steht weiterhin die manuelle Erstellung über das öffentlich zugängliche Compendium zur Verfügung, das monatlich eine Million Mal genutzt wird.


«Das Compendium wird pro Monat eine Million Mal genutzt.»
Neslihan Sali


Key take aways

  • Hochwertige, strukturierte Daten sind das Fundament für Patientensicherheit und Therapiequalität in der Spitex und werden von HCI Solutions zentral aufbereitet und verteilt.
  • Digitale Werkzeuge wie der E-Mediplan und der zertifizierte Interaktionscheck (CDS-Check) sind entscheidend, um Medikationsfehler zu vermeiden und die Patientensicherheit zu erhöhen.
  • Die Integration dieser digitalen Lösungen in die Software-Systeme der Spitex-Organisationen schreitet voran und wird die Effizienz und Qualität der Versorgung verbessern.
  • Standards wie der E-Mediplan mit QR-Code fördern den Datenaustausch und die Vernetzung im Gesundheitswesen, wovon auch die Spitex profitiert.

Service


Dieser Beitrag wurde durch meetingmetrics.ai generiert. Meeting Meetrics ist eine KI-gestützte Lösung, die Meetings effizienter macht – durch automatische Zusammenfassungen, klare Aufgaben und sicheren Wissenstransfer, ganz ohne Gesprächsunterbrechung.