Grenchen
Wechsel an der Spitex-Spitze

An der Spitze der Grenchner Spitex gab es einen Personalwechsel: Cristina Pitschen übernahm die Leitung von Rita Mosimann.

Patric Schild
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Cristina Pitschen-Loderer (links) übernahm von Rita Mosimann die operative Leitung der Spitex Grenchen.

Cristina Pitschen-Loderer (links) übernahm von Rita Mosimann die operative Leitung der Spitex Grenchen.

Patric Schild

Seit dem 1. Februar hat Cristina Pitschen-Loderer die operative Leitung der Spitex Grenchen inne. Die ehemalige Leiterin der Herzkatheterlabore der Klinik Beau-Site in Bern übernahm das Zepter von Rita Mosimann, welche die Geschicke der Grenchner Spitex 15 Jahre lang lenkte. Der respektvolle und wertschätzende Umgang mit den Patienten einerseits, aber auch gegenüber den Mitarbeitenden oder den Partnern wie etwa den Behörden andererseits stehen im Zentrum der Philosophie der neuen Leiterin.

Christina Pitschen

Christina Pitschen-Loderer hat am 1. Februar die operative Leitung der Spitex Grenchen übernommen. Sie verfügt über 23 Jahre Erfahrung im Akutspital und 7 Jahre im Management. Sie bildete sich nach der Ausbildung zur dipl. Krankenschwester 1994 an der höheren Fachschule für Krankenpflege 1999 weiter. Zurzeit (bis 2018) absolviert sie ein Studium zum Executive Master of Business Administration. Zuletzt arbeitet sie als Leiterin der Herzkatheterlabore der Klinik Beau-Site (Hirslanden Gruppe) in Bern.

Zukünftige Herausforderungen sieht Pitschen vor allem darin, dass die Spitex gefordert ist, in neuen Dimensionen zu denken. «Die Spitex ist heute zwar heute schon gut positioniert. Sie braucht aber eine ganzheitliche Betrachtung der Komplexität und der Dynamik des Gesamtsystems, um sich dieser stellen zu können und um zukunftsorientierte und im Spitex-Alltag umsetzbare Lösungen zu finden.»

Prozesse und Strukturen optimieren

Der Leistungsbedarf und die Anforderungen nehmen zu und die Personalressourcen würden teurer werden. Daher sei eine gerechte Abgeltung der Spitexleistungen eine Grundvoraussetzung, um dem Kostendruck standzuhalten.

Aber auch innerhalb der Spitex wird Handlungsbedarf gesehen. So müssten etwa die Prozesse und Strukturen optimiert und andererseits auch Strategien für ganzheitliche Veränderungen neu definiert werden, um der Dienstleistungsbereitschaft und den steigenden Kosten gerecht zu werden. Zudem soll ein weiterer Schwerpunkt im Bereich der Nachwuchsförderung liegen, damit auch zukünftig auf ein professionell ausgebildetes Personal zurückgegriffen werden kann.

Weniger Subventionen als im Durchschnitt

«Die Grenchner Spitex hat einmal mehr sehr gut und effizient gearbeitet», verkündete Rolf Dysli, Präsident des Spitex-Vereins Grenchen, an der Generalversammlung. Die Spitex hat im letzten Jahr 30'237 Einsatzstunden in der Uhrenstadt geleistet. Dies entspricht einer Zunahme von rund acht Prozent im Vergleich zum Jahre 2015. Schweizweit wurden die Spitexorganisationen im letzten Jahr durchschnittlich zu 34 Prozent durch die öffentliche Hand finanziert.

In Grenchen betrug der Betrag mit 668'337 Franken nur 21 Prozent. Gemäss Leistungsvertrag hätte die Spitex eine garantierte Summe von 700 000 Franken zugute. «Wir sind also auch dieses Jahr wieder unter dem Budget gelandet», erklärte der Präsident.

Ausserdem hebt Dysli hervor, dass der Verein seit seinem Bestehen noch nie einen Nachtragskredit bei der Stadt habe beantragen müssen. Der Gesamtertrag im Jahre 2016 beläuft sich auf 3'185'105 Franken. «Die Spitex Grenchen ist kein Lädeli mehr, wie man es früher gekannt hat, sondern ist ein KMU geworden, welches man nur noch mit professionellen Leuten führen kann», so Dysli.

Bei der Bilanz weist der Verein ein Umlaufvermögen von 868'126 Franken auf, wovon 70,2 Prozent Eigenkapital sind. Erfolgsrechnung und Bilanz wurden von den Mitgliedern einstimmig gutgeheissen. Für das Budget 2017 wurde ein Nettoumsatz von 3,2 Mio. Franken geplant, was einer Zunahme von nicht ganz 100'000 Franken entsprechen würde.

Die Budgetierung sei immer ein sehr schwieriges Unterfangen, so der Präsident, da sich bei der Spitex von einem Tag auf den anderen alles ändern könnte. Patienten, welche sterben oder ins Altersheim umsiedeln, können nicht eingeplant werden. Auf der anderen Seite kann es aber auch unerwartet eine Welle an Neuanmeldungen geben, die es dann zu bewältigen gilt.

Hunde als Therapeuten

In einem zweiten Teil stellte die Spitex ihre neue Kooperation mit Tanja Kohli vor, welche die Inhaberin der Grenchner Hundeschule «Juradog» ist. In simulierten Realsituationen wird aufgezeigten, wie die Hunde helfen, das Leben der Betagten Menschen angenehmer zu gestalten. Sei dies beispielsweise durch einen Hausbesuch oder einen gemeinsamen Spaziergang.

Dabei geht es aber nicht nur allein um den Unterhaltungswert. Mittels kleinerer Übungen – wie etwa Futterspiele mit den Vierbeinern – sollen auch die Hirnaktivitäten und Sinnesorgane der älteren Menschen wieder gestärkt werden.