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Thurvita AG: Solides Geschäftsergebnis, aber düstere finanzielle Zukunftsprognosen

Die Thurvita AG startete mit einem Gewinn ins zweite Jahrzehnt ihres Bestehens. Für die nächsten Jahre sind jedoch aufgrund von Bauprojekten erhebliche Defizite prognostiziert.

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Die beiden Restaurants Chez Grand Maman verköstigten noch mehr Gäste als im Vorjahr, wodurch die Thurvita Gastronomie wiederum den gesamtbetrieblichen Umsatz unterstützte.

Die beiden Restaurants Chez Grand Maman verköstigten noch mehr Gäste als im Vorjahr, wodurch die Thurvita Gastronomie wiederum den gesamtbetrieblichen Umsatz unterstützte.

Bild: Simon Dudle

Die Thurvita AG schliesst das Jubiläumsjahr 2023 mit einem Gewinn von 85’600 Franken ab. Dazu beigetragen haben sowohl die sehr gute Auslastung der Thurvita Heime (95,85 Prozent) als auch die gestiegene Anzahl Pflegestunden von Thurvita Spitex, wie das Unternehmen mitteilt. «Das Ergebnis ist umso beachtlicher angesichts der erheblichen Zusatzkosten, welche für das temporäre Pflegeheim Rosenau in Kirchberg anfielen. Dazu kamen die höheren Energie- und Lebensmittelpreise sowie der vermehrte Einsatz von Temporärpersonal.»

«Erheblicher Aufwandüberschuss» erwartet

Mit der Baubewilligung hat Thurvita im letzten Quartal des Berichtsjahrs grünes Licht erhalten für die Sanierung und Erweiterung des Alterszentrums Sonnenhof: Der «neue Sonnenhof» wird 32 Alterswohnungen und 56 Pflegezimmer umfassen.

Den Weg geebnet für das definitive Bauvorhaben hatte die Einigung bezüglich 15 Einsprachen. Das Investitionsvolumen für Projekt beträgt circa 31 Millionen Franken. Für die inzwischen gestartete Bauphase von drei Jahren rechnet die Thurvita AG mit einem erheblichen Aufwandüberschuss im Betriebsergebnis. Sowohl die Investition als auch das Betriebsdefizit sind durch zwei lokale Banken finanziert.

Alterswohnungen im April 2026 bezugsbereit

An der Unteren Bahnhofstrasse in Wil nehmen die Gebäude für das «Quartierzentrum City» Form an: Die 32 Thurvita-Alterswohnungen sind voraussichtlich ab April 2026 bezugsbereit. Direkt vor Ort betreibt Thurvita einen Spitex-Stützpunkt, ein Restaurant und eine Tagesstruktur. Die Mieterinnen und Mieter entscheiden gemäss ihren individuellen Bedürfnissen, welche Unterstützung sie anfordern. In den Wohnungen der Thurvita Quartierzentren können die Menschen – mit wenigen Ausnahmen (Demenz) – bis zuletzt bleiben.

Die Realisierung des «Quartierzentrum City» wurde zeitlich vor die Umsetzung des «Quartierzentrums Bronschhofen» gestellt. Letztere verzögert sich aufgrund von Einsprachen und wegen der erneuten Auflage des Sondernutzungsplans. Thurvita arbeitet darauf hin, dass die Realisierung im laufenden Jahr gesichert wird.

Mit dem Einsprachenentscheid des Kantons für das in Rossrüti geplante Zentrum für Menschen mit Demenz wird noch im ersten Halbjahr gerechnet.

Abschied eines Gründungsmitglieds

Die Generalversammlung vom Montag genehmigte die Jahresrechnung sowie den Geschäftsbericht des Vorjahres und verabschiedete das Thurvita-Gründungsmitglied Ruth Günter aus dem strategischen Gremium. Aufgrund ihres Rücktritts aus dem Verwaltungsrat übernimmt per April 2024 Dario Sulzer wieder das Vizepräsidium. (pd)