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Sarnen

Spitex will den Kernauftrag effizient anbieten 

Spitex Obwalden stellt sich dem Arbeitskräftemangel. Psychologin Bettina Ugolini referierte zum Thema Demenz 
Spitex-Geschäftsführerin Irène Röttger, Referentin Bettina Ugolini und Spitex-Präsident Hans Wallimann (von links).
Bild: Bild: PD

Spitex-Präsident Hans Wallimann konnte im Kantonsspital Obwalden in Sarnen zahlreiche Mitglieder, Gäste und Mitarbeitende zur 17. Mitgliederversammlung begrüssen. Der ehemalige Regierungsrat und Gesundheitsdirektor Hans Wallimann stellte den Arbeitskräftemangel als wichtige Herausforderung in den Vordergrund. Er versicherte, dass Vorstand und Geschäftsleitung laufend daran seien, Anstellungsbedingungen sowie Prozesse zu überprüfen, damit der Kernauftrag möglichst störungsfrei und ungehindert ausgeführt werden könne: «Spitex Obwalden hat verschiedene Massnahmen in Bezug auf die Anstellungsbedingungen getroffen. Unser oberstes Ziel ist, eine angemessene Grundversorgung anzubieten.»

Die laufenden Prozesse würden ständig überprüft, um die Mitarbeitenden der Kerndienste zu entlasten, zum Beispiel die Auslagerung des Pflegematerials. Anstatt ein Lager zu bewirtschaften, welches Ressourcen von Fachkräften absorbiert, wurde das Material ausgelagert. So werde wertvolle Zeit frei, die dann bei den Kundinnen und Kunden eingesetzt werden kann. Ein weiterer Plan sei, die Mitarbeitenden mit möglichst variablen Einsatzmöglichkeiten anzustellen. Derzeit werde die Einsatzkoordination ausgebaut. «Dazu benötigt es Fachwissen. Die Mitarbeiterinnen der Einsatzkoordination sind entweder Pflegefachpersonen HF oder Fachpersonen Gesundheit und auch bei Kundinnen und Kunden vor Ort im Einsatz. Dieses Modell bietet viel Spielraum, Spitzen abzufedern», so der Präsident. «Ebenso werden künftige Haushelferinnen bevorzugt mit dem Zertifikat als Pflegehelferin SRK eingestellt, oder ihnen wird dieser Kursbesuch ermöglicht, um auch hier Handlungsspielraum bei allfälligen gemischten Einsätzen Pflege und Hauswirtschaft zu haben.»

Die Jahresrechnung 2022 schliesst erfreulich ab. 38 Prozent der Kosten werden von der öffentlichen Hand getragen, und 62 Prozent können als eigenwirtschaftlicher Betriebsertrag mit rund 3,1 Millionen Franken ausgewiesen werden. Diskussionslos wurde der Jahresrechnung zugestimmt. Im Jahresbericht 2022 hält Geschäftsführerin Irène Röttger unter anderem fest, dass bei 699 Kundinnen und Kunden Leistungen erbracht wurden. Insgesamt wurden 67’323 Besuche durchgeführt. Auch der Jahresbericht wurde einstimmig genehmigt.

«Menschen mit Demenz bleiben Menschen»

Im Anschluss an den statutarischen Teil der Versammlung referierte die Psychologin Bettina Ugolini zum Thema: «Demenz – was geht mich das an?». Sie brachte die Zuhörerinnen und Zuhörer auf einfühlsame, eindrückliche und berührende Art näher an das Thema Demenz.

Sehr eindrücklich schilderte Bettina Ugolini den Bereich des Perspektivenwechsels. «Das Herz wird nicht dement. Die Fähigkeit, zu empfinden und zu fühlen, geht durch eine Demenz nicht verloren. Menschen mit Demenz bleiben Menschen. Menschen mit Demenz verändern sich, aber haben weiterhin eine Persönlichkeit und sind Teil unserer Gesellschaft», so die Referentin. «Auch ein Leben mit Demenz kann für die Betroffenen und ihre Angehörigen lebenswert sein», gibt sie zu bedenken.

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