Der Regierungsrat hat sich für das Projekt der Medaxo AG entschieden. Diese soll die Spitalanlagen in Zweisimmen BE übernehmen und ganzjährig betreiben.
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Der Eingang zur Notfallstation beim Spital Zweisimmen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Medaxo AG soll die Spitalgebäude in Zweisimmen BE übernehmen.
  • Das Spital soll ganzjährig und zu jeder Zeit geöffnet sein.
  • Das Unternehmen wird kantonale Beiträge zur Sanierung beanspruchen.
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Im Jahr 2008 beschloss die Spital STS AG, ihre Standorte in Zweisimmen BE und Saanen BE zu schliessen. Als einer der Hauptgründe galt, dass die Gebäude den modernen Ansprüchen nicht mehr gerecht wurden. Nachdem im November 2023 die Kostenbeteiligung am Akutspital durch eine Gemeinde abgelehnt wurde, muss der Spital-Betrieb neu geregelt werden.

Nun sollen die Spitaleinrichtungen in Zweisimmen an die Medaxo AG übergehen. Medaxo-Inhaber Thomas Mattmann äusserte, man habe «die nötigen Ressourcen» zur Übernahme: «Wir sind ein KMU und führen mit der Klinik Hohmad in Thun ein Spital von vergleichbarer Grösse.» Neben der Klinik betreibt die Medaxo AG auch zehn Hausarztpraxen, wie der «Berner Oberländer» berichtet.

Spital Zweisimmen muss «totalsaniert, umgebaut oder neu gebaut» werden

Er führt jedoch auch an: «Wir werden im selben Rahmen kantonale Beiträge beanspruchen müssen, wie sie schon im Projekt Gesundheit Simmental/Saanenland vorgesehen waren.» Denn das Spital müsse «früher oder später totalsaniert, umgebaut oder gar neu gebaut» werden.

Wie der Regierungsrat am Donnerstag mitteilte, hat er sich für das Angebot der Medaxo AG entschieden. Der Entscheid sei «mit Blick auf die Frage, was das beste Angebot für die Bevölkerung in der Region ist» gefallen. Gundekar Giebel erläuterte als Sprecher der Kantonalen Gesundheitsdirektion: Man glaube daran, «dass das Modell der Medaxo AG im vorgesehenen Rahmen mach- und finanzierbar sein kann».

«Die beste Variante seit langem»

Anne Speiser-Niess sagt als Präsidentin der Spitex Saane-Simme zum Kantonsentscheid: «Das ist die beste Variante, die seit langem auf dem Tisch liegt.» Die aktuelle Situation sei schwierig und die ambulante Versorgung könne nicht an die Hausärzte ausgelagert werden. «Die sind schon heute überlastet», erklärt Speiser-Niess.

Der Abschluss der Verhandlungen zum Medaxo-Projekt soll zur Jahresmitte erfolgen, heisst es in der Kantonsmitteilung. Ziel ist, dass die Medaxo AG in den übernommenen Spitalgebäuden ganzjährig ein dauerhaft geöffnetes Spital betreibt. Die AG will laut Mattmann dafür sorgen, die Vorgaben des Kantons einzuhalten: «Auch schon nur damit die Angestellten rasch Klarheit haben.»

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