Solothurn
Das Motto der Spitex: «Überall für alle»

Ein arbeitsreiches Jahr liegt hinter der noch jungen Spitex Region Solothurn, die erst seit zwei Jahren so besteht.

Mark A. Herzig
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Der Jahresumsatz liegt in der Höhe von rund 5,5 Mio. Franken.

Der Jahresumsatz liegt in der Höhe von rund 5,5 Mio. Franken.

KEYSTONE

War 2017 das Jahr der Fusion zur Spitex Region Solothurn, so blieb 2018 gekennzeichnet durch die Ausarbeitung der neuen Leistungsvereinbarung mit den Gemeinden Riedholz, Flumenthal, Hubersdorf, Langendorf, Oberdorf und Lommiswil, die durch die Organisation betreut werden. Dies war dem Jahresbericht von Präsident Beat Graf (Riedholz) zu entnehmen.

Das Motto der Spitex Region Solothurn heisst «Überall für alle», erläuterte der Präsident. Dieses Dach werde von drei strategischen Säulen getragen: Unternehmerisch bereit für die Herausforderungen der Zukunft, achtsame Entwicklung zwischen Kundenbedürfnissen und Leistungsanforderungen sowie selbstbewusstes Auftreten für die Sache der Spitex.

Abrechnung nach Aufwand

Die Spitex als wichtiger Ausbildungsbetrieb

Wichtig ist die Spitex auch als Ausbildungsbetrieb. So zählt sie folgende Auszubildende: Zwei Studierende Höhere Fachschule (HF), einen Studierenden Fachhochschule und sechs Personen in Ausbildung zur Fachperson Gesundheit (FAGE). Dazu wurden Austauschvereinbarungen mit dem Alters- und Pflegheim Thüringenhaus und mit der SoH Spitäler AG abgeschlossen. Die Zusammenarbeit sei unkompliziert und partnerschaftlich. Die Auszubildenden erhalten Einblick in den Mahlzeitendienst und erleben auch dort, wie wichtig Zusammenarbeit ist. Das ging aus den spannenden Kurzreferaten von Pia Biland, der «Erfinderin» des Mahlzeitendienstes, und von Gaby und Manfred Grütter, Fahrerin respektive Fahrer der «jüngeren Generation» hervor. (mhs)

«Der neue Leistungsvertrag bedeutet einen Schritt in eine noch transparentere Zukunft», betonte Graf. Neu werden die Restkosten, die nicht durch die Klienten oder die Krankenkasse gedeckt sind, nach einer Subjektfinanzierung mit den Gemeinden abgerechnet. Es wurden auch zusätzliche Angebote wie der regionale Nacht- und der Mahlzeitendienst geregelt. Das heisst, es erfolgt eine Abrechnung nach Aufwand mit im Vorfeld festgelegten Tarifen. Die Restkosten-Tarife bei der Krankenpflege-Leistungsverordnung (KLV) etwa für Wegzeiten oder Ausbildung richten sich nach dem aktuell gültigen Regierungsratsbeschluss bzw. den Weisungen des Amtes für soziale Sicherheit.

Die grosse «Züglete»

Geschäftsleiterin Kathrin Lanz nahm Bezug auf die vom Vorstand formulierten Grundsätze: «Wir arbeiten alle gemeinsam und kontinuierlich an passenden wie kostenoptimalen Strukturen und Abläufen». Damit war hauptsächlich der Umzug des Spitex-Zentrums von der St. Josefsgasse an die Ziegelmattstrasse in Solothurn angesprochen. Der neue Standort im Mittelgebäude der ehemaligen Ascom erfülle die Anforderungen: genügend Platz, um das Team von Langendorf integrieren zu können, einfachere Erreichbarkeit aller Klienten und ausreichend Parkraum.

Mahlzeitendienst beeindruckt

Betriebsleiterin Claudia Strähl ist auch für den Mahlzeitendienst zuständig. Allein schon die Zahlen sind eindrücklich: 38'961 warme Mahlzeiten wurden an 323 Klienten überbracht, dazu fast 50'000 Kilometer zurückgelegt. Zusammen mit dem Tagesgeschäft verursachen Neuanmeldungen - 360 im letzten Jahr – und fünf Änderungsmeldungen pro Tag den Aufwand für eine Viertelstelle.

Zum KMU geworden

Die Rechnung 2018 belegt die Feststellung von Kathrin Lanz, dass die Spitex zum KMU gewachsen ist: Der Jahresumsatz liegt in der Höhe von rund 5,5 Mio. Franken. Der bescheidene Betriebsgewinn 2018 von fast 23'000 Franken erlaubte es, den Jahresbeitrag für die Mitglieder bei 35 Franken zu belassen.

80 Arbeitsplätze

Spitex Region Solothurn bietet 50 Vollzeitstellen an, die von 80 Personen besetzt sind. Es sind dies Pflegehelferinnen und -assistentinnen, Fachpersonen Betreuung und Gesundheit sowie Personen mit höherer Fachausbildung und diplomiertes Pflegpersonal, nicht zu vergessen die kaufmännischen Angestellten. Dazu kommen noch die 40 Freiwilligen des Mahlzeitendienstes.