Kurt Aeschbacher als Gastmoderator in Balgach

Zum Internationalen Tag des Alters lud der Förderverein Spitex Balgach am Dienstagabend zum Anlass «Schweizer Prominenz trifft Rheintaler Prominenz» ein. Dafür konnten sie Moderator Kurt Aeschbacher gewinnen, der ein Gespräch mit Marianne Oehler und Victor Rohner führte.

Benjamin Schmid
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Die Gäste Victor Rohner und Marianne Oehler hatten sichtlich Spass an den Fragen von Moderator Kurt Aeschbacher. (Bild: Benjamin Schmid)

Die Gäste Victor Rohner und Marianne Oehler hatten sichtlich Spass an den Fragen von Moderator Kurt Aeschbacher. (Bild: Benjamin Schmid)

Dem Förderverein Spitex Balgach ist ein veritabler Coup gelungen. Für eine Gesprächsrunde am Dienstagabend konnten sie den schweizweit bekannten und beliebten Moderator Kurt Aeschbacher gewinnen. Der ehemalige Talkmaster vom Schweizer Fernsehen tauschte sich mit Victor Rohner und Marianne Oehler über Zufälle und Geschichten aus dem Leben aus und sprach mit seinen Gästen über Möglichkeiten, das Leben nach der Pension sinnstiftend zu gestalten.

Der evangelische Kirchgemeindesaal war fast bis auf den letzten Platz belegt, derart gross war das Interesse am Anlass «Schweizer Prominenz trifft Rheintaler Prominenz» des Fördervereins Spitex Balgach. Am Internationalen Tag des Alters luden sie die Bevölkerung ein, den Gesprächen zu lauschen und mehr über die Gesprächspartner zu erfahren.

Fernsehen machen ist eine Sucht

Die Frage, ob Sportmoderator beim Schweizer Fernsehen sein Jugendtraum gewesen sei, bejahte Victor Rohner. Er habe früh begonnen die Sportübertragungen zu kommentieren und sich umfangreiche Dokumentationen über die Sportler anzuschaffen. Er genoss beim SRF eine gute Ausbildung und verbrachte interessante Jahre. Im Laufe der Zeit habe er aber auch die Schattenseiten des Sports entdeckt: War die eigene Leistung der Sportler schlecht oder war das Doping der Konkurrenz besser, haben sich er und seine Kollegen oft gefragt.

«Es ist ein Teufelskreis. Keiner ist an keinem Doping interessiert»

Ob Veranstalter, Manager, Publikum oder Sportler - alle wollen Bestleistungen erbringen und sehen.

Die positiven Seiten des Berufs überwogen und so war es für Victor Rohner schwierig, den richtigen Moment seines Abschieds vom Schweizer Fernsehen zu erwischen. «Fernseh machen, ist eine Sucht», sagte er und ergänzte: «Daher habe ich nach meinem Abschied eigene TV-Sendungen produziert.» Seine 2015-2019 erzeugten Wandersendungen «z’Fuess rond om de Alpstei» bescherten dem Sender TVO, wo das Format gezeigt wurde, extrem hohe Einschaltquoten und ihm selbst viele tolle und eindrückliche Begegnungen.

Zu seinem nationalen Pendant Nik Hartmann sagte er schlicht: «Er kopiert mich gut.» Victor Rohner blickt gelassen in die Zukunft, schliesslich sei er bereits an einem weiteren, noch grösseren Projekt dran - von Langeweile also keine Spur.

Malen als eine Therapie

Beim Gespräch mit Marianne Oehler wollte Kurt Aeschbacher wissen, wie sie ihren Mann kennen- und lieben gelernt hatte. Edgar habe sich sehr um sie bemüht, zum Glaceessen und Tanzen eingeladen. Schliesslich habe sie erkannt: «Er ist schon eine gute Partie.» Und doch wollte sie immer selbstständig sein und ihre eigenen Ideen verwirklichen. Auch weil ihr Mann oft beruflich unterwegs war, habe sie sich mit verschiedenen Hobbys auseinandergesetzt.

Malen wurde zu ihrer Leidenschaft, nicht erst nach ihrem Horrorunfall in Spanien 2010, bei dem sie beinahe ihren rechten Arm verloren hatte. An den Unfall selbst und die ersten Tage danach habe sie keine Erinnerungen mehr. Umso präsenter ist ihr die Diagnose. Die Künstlerin sagte:

«Ich musste lernen, alles mit links zu machen»

Dank dem grossen Rückhalt in der Familie und der Unterstützung von Freunden habe sie nicht gehadert, sondern Wege gefunden, glücklich weiter zu leben. Um etwas von ihrem Glück zurückzugeben spende sie einen Grossteil ihrer Einnahmen dem Verein «Hand für Afrika».

Kurt Aeschbacher seinerseits resümierte, dass es ein grosses Privileg sei, anderen Menschen zu helfen. Seit 1900 habe sich die Lebenserwartung beinahe verdoppelt, daher sei es wichtig, dass man mit den geschenkten Jahren sinnvoll umgeht.