Herisau
Psychologische Hilfe, Nachteinsätze und ein neuer Standort: Was sich bei der Spitex Appenzellerland im letzten Jahr verändert hat

An der 11. ordentlichen Mitgliederversammlung am vergangenen Mittwoch blickten 53 Mitglieder und der Vorstand der Spitex Appenzellerland auf ein erfolgreiches Jahr zurück.

Sophia LIndenmann
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Der Vorstand der Spitex Appenzellerland.

Der Vorstand der Spitex Appenzellerland.

Bild: Sophia Lindenmann

«Die Nachfrage nach ambulanten psychiatrischen Leistungen wird auch noch weiter steigen», so die Geschäftsleiterin Susanne Schäfer, «die Spitex Appenzellerland will bei der Bewältigung dieser Aufgabe ihren Beitrag leisten.»

Standortwechsel des Hauptsitzes in Herisau

Auch die grosse «Züglerei», welche die Spitex Appenzellerland seit der letzten Mitgliederversammlung absolviert hat, wurde thematisiert. Gezügelt wurde vom ehemaligen Hauptsitz im Steig Center in die Covai-Überbauung, an der zentral gelegenen Alpsteinstrasse. Ein herausforderndes Unterfangen, wie Baumberger erzählt: «Ein Betrieb wie die Spitex muss jeden Tag funktionieren, wir können nicht einfach drei Tage Zügel-Pause machen und nicht zu unseren Kundinnen und Kunden gehen.» Trotzdem habe der Umzug reibungslos geklappt.

Die Spitex Appenzellerland hat ihren Sitz neu an der Alpsteinstrasse.

Die Spitex Appenzellerland hat ihren Sitz neu an der Alpsteinstrasse.

Bild: APZ

Am vergangenen Mittwochabend fand in Herisau die 11. ordentliche Mitgliederversammlung der Spitex Appenzellerland statt. Mit begrüssenden Worten richtete sich die Präsidentin der Spitex Appenzellerland, Monika Baumberger, an das zahlreich erschienene Publikum. Von den rund 2300 Mitgliedern der Spitex Appenzellerland fanden sich deren 53 im Casino Herisau ein. Auch Ehrenmitglieder, kantonale und kommunale Vertretungen wurden im Appenzeller Saal begrüsst. Organisiert wurde der Anlass vom Vorstand der Spitex Appenzellerland, dessen Mitglieder sich allesamt ehrenamtlich engagieren.

Vor gut gefüllten Reihen brachte dann Max Eugster, Gemeindepräsident von Herisau, den Zuhörerinnen und Zuhörern die grösste Gemeinde unseres Kantons näher. Erwähnt wurden die schönen, teils versteckten, Plätze Herisaus, wie der Rosengarten oder das Lutzenland, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.

Psychiatrische Pflege durch die Spitex

Die psychische Belastung der Gesellschaft nimmt zu. So steigt auch die Nachfrage nach psychiatrischer Pflege, insbesondere bei jüngeren Menschen. «Wir wollen es ermöglichen, dass Menschen trotz psychischer Krankheiten ihr Leben in ihrem gewohnten Umfeld zuhause weiterführen können, dafür bietet das psychiatrische Team unseren Kundinnen und Kunden Hilfe zur Selbsthilfe», erläutert Monika Baumberger. So werden, in Zusammenarbeit mit der Spitex, Tages- und Wochenstrukturen erarbeitet und Unterstützung bei der Selbstpflege, Haushalts- oder Sozialpflege geleistet.

Die neue, zentralere Lage der Spitex Appenzellerland birgt neue Chancen: «Seit wir an der Alpsteinstrasse sind, wissen alle im Dorf, wo die Spitex zu finden ist.» So konnte die Spitex Appenzellerland auch bereits Leute einstellen, die spontan in der Filiale vorbeigekommen sind und sich beworben haben.

Nach rund eineinhalb Jahren Vorbereitungszeit startete die Spitex Appenzellerland kürzlich ein Pilotprojekt. «Auch nachts für Sie da» soll für die Kundinnen und Kunden rund um die Uhr eine kompetente Ansprechperson vor Ort sicherstellen. Dieses neue Angebot wird gemäss Pflegeleiterin Cornelia Kühnis bereits genutzt, und es finden regelmässig Einsätze statt.

Anstellung pflegender Angehöriger

Eine weitere Neuigkeit in der Spitex Appenzellerland ist die Anstellung von pflegenden Angehörigen. Denn, wie die Geschäftsleiterin an der Mitgliederversammlung erklärt, sind es meist die Angehörigen, die einen Grossteil der Hilfe leisten. Deshalb bietet die Spitex nun seit dem 1. Januar dieses Jahres die Möglichkeit, dass sich pflegende, berufstätige Angehörige von der Spitex Appenzellerland bis zum Pensionsalter anstellen lassen können.

Abschliessend blickte die Präsidentin zuversichtlich ins nächste Jahr: «Ich hoffe, dass wir weiterhin eine gute Balance zwischen der Anzahl Leistungseinsätze und unserer Personalsituation halten können.» Abgerundet wurde die Mitgliederversammlung mit angeregten Diskussionen bei einem Apéro und musikalischer Untermalung des Jodlerclubs «Alpeblueme Herisau» mit Appenzeller Zäuerli.