Die Pro Senectute zieht sich bei der Haushilfe aus weiteren drei Werdenberger Gemeinden zurück

Werdenberger Gemeinden beziehen Info- und Beratungsdienstleistungen für Ältere von Pro Senectute.

Hanspeter Thurnherr
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Alle sechs Gemeinden in der Region Werdenberg beziehen Info- und Beratungsleistungen der Pro Senectute.

Alle sechs Gemeinden in der Region Werdenberg beziehen Info- und Beratungsleistungen der Pro Senectute.

Reto Martin

Sennwald, Gams und Sevelen haben gleich wie Grabs entschieden, auf die von der Pro Senectute vorgelegte Leistungsvereinbarung für die Haushilfe nicht einzutreten, gleichwohl aber andere Dienstleistungen zu beziehen

«Solche Anfragen (bezüglich Haushilfe, Anmerkung der Redaktion) wurden schon früher vom Gemeinderat jeweils zurückgewiesen mit dem Hinweis auf die gemeindeeigene Spitex. Daran hat sich nichts geändert», antwortet der Sennwalder Gemeindepräsident Peter Kindler auf Anfrage des W&O. Er ergänzt: «Wenn sich die Pro Senectute aus der Gemeinde Sennwald zurückzieht, so ist das ihr eigener unternehmerischer Entscheid.»

Sevelen: Klienten werden neu von Spitex unterstützt

In Sevelen hatte die Pro Senectute zuletzt noch fünf Klientinnen und Klienten. «Sie hat die Klienten auf den Rückzug aus Sevelen aufmerksam gemacht, und mit deren Einwilligung werden die Daten direkt an die Spitex Sevelen weitergeleitet. Somit kann ein reibungsloser Übergang der Betreuung und der Haushaltshilfe gewährleistet werden», erläutert die für das Ressort Alter zuständige Gemeinderätin Claudia Billet.

Der Gamser Gemeindepräsident Fredy Schöb erklärt: «Bei uns ist die gleiche Situation wie in Sennwald. Wir haben zusammen mit Grabs eine sehr gut funktionierende Spitex. Der Gemeinderat hat entschieden, dass wir mit der Spitex Grabs-Gams den Weg weiter gehen werden, jedoch ab 1. Januar 2020 das Modul A und B der Pro Senectute unterstützen werden.»

Mit dem Modul B, das alle Gemeinden mit Pro Senectute vereinbart haben, werden die Klienten in die Lage versetzt, anstehende Probleme weitgehend selbst zu lösen – sie erhalten also Hilfe zur Selbsthilfe. «Dadurch wird einer sozialen Isolation vorgebeugt. Soziale Folgeprobleme und -kosten können verhindert werden», heisst es im Dienstleistungsvertrag.

Sozialberatung und aktive Teilhabe werden gestärkt

Den Klientinnen und Klienten wird unter anderem Zugang zur Anlaufstelle für Altersfragen respektive zum Informationsdienst sowie zur Sozialberatung und zur Infostelle Demenz ermöglicht. Weiter erhalten Angehörige und Sozialzeit-Engagierte Anleitung, Schulung und Begleitung durch die Stiftung Pro Senectute. Im Bereich «Individuelle Finanzhilfe» vermittelt Pro Senectute zudem älteren Menschen Nothilfe-Beiträge aus Bundesmitteln, privaten Stiftungen und Spenden.

Christoph Zoller, der Leiter der Pro Senectute Rheintal Werdenberg Sarganserland, ist denn auch überzeugt, dass «Sozialberatung, Information und soziale Teilhabe der älteren Bevölkerung mit den neuen Dienstleistungsverträgen zwischen den Werdenberger Gemeinden und Pro Senectute gestärkt werden.»

In Buchs und Wartau weiterhin Haushilfe der Pro Senectute

Mit der Stadt Buchs sowie der Gemeinde Wartau hat die Pro Senectute sogar eine Vereinbarung über alle vier Module abschliessen können, führt Zoller weiter aus. In Buchs teilen sich gemäss seinen Angaben Pro Senectute und die Spitex die Haushilfe: Die Spitex betreue hier jüngere, nicht im AHV-Alter stehende Personen.