Corona-Virus
Pro Senectute Brugg appelliert an die ältere Generation: "Bleiben Sie zu Hause!"

Yvonne Berglund, Stellenleiterin in Brugg, rät, soziale Kontakte telefonisch zu pflegen und zu Hause zu bleiben.

Janine Müller
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Yvonne Berglund

Yvonne Berglund

Mario Heller

Es ist augenscheinlich: Der Ernst der Lage scheint bei einem Teil der älteren Bevölkerung noch nicht angekommen zu sein. Ältere Menschen machen im Neumarkt Brugg Besorgungen, als ob nichts wäre.

Das ist auch Yvonne Berglund, Stellenleiterin der Pro Senectute in Brugg, aufgefallen. Eine Erklärung dafür hat sie nicht. Aber die Dienstleistungsorganisation für ältere Menschen reagiert jetzt: «Wir sprechen unsere Kundschaft an, bitten sie, zu Hause zu bleiben», sagt Berglund. «Wir machen ihnen deutlich, dass nun Eigenverantwortung gefragt ist.»

Mitarbeitende erledigen die Einkäufe

Berglund stellt klar, dass gerade in diesen Zeiten die Pro Senectute alles dafür tut, um die Grundversorgung von älteren Menschen sicherzustellen. «Es ist wichtig, als Anlaufstelle für alle Menschen über 60 da zu sein», sagt sie. Selbstverständlich seien die Veranstaltungen oder Mittagstische abgesagt. Dafür sind die Mitarbeitenden im Einsatz, um Besorgungen und Einkäufe für die älteren Menschen zu erledigen.

Die Initiative Nachbarschaftshilfe wird ebenfalls unterstützt und Pro Senectute vermittelt Seniorinnen und Senioren weiter, die weitere Hilfe benötigen. Berglund betont: «Wir sind für die Menschen zu Hause da und halten unseren Haushilfedienst, für den wir mit der Spitex Region Brugg AG einen Leistungsvertrag haben, aufrecht.»

Steigende Nachfrage beim Mahlzeitendienst

Will die Kundschaft aber aus Angst vor Ansteckung keine Personen mehr empfangen, dann akzeptiere man das, ergänzt Berglund. Genauso, wenn eine Mitarbeiterin keine Hausbesuche mehr machen will.
Eine steigende Nachfrage hat Yvonne Berglund im Bereich Mahlzeitendienst festgestellt. Der Zulieferer habe seine Kapazitäten ebenfalls aufgestockt, weshalb die Pro Senectute für die Anfragen gerüstet ist.

Die Pro Senectute stellt zurzeit also immer noch sicher, dass bei den Menschen zu Hause geputzt und gekocht wird. So wird auch der Vereinsamung entgegengewirkt, die mit der Isolation zunimmt. «Wir empfehlen, soziale Kontakte per Telefon zu pflegen», sagt Berglund.

Zur Verfügung stehen weiterhin die Sozialberatung und das ganze Team für allgemeine Fragen und Hilfestellungen. Auch der Schalter ist bedient für Notfälle (von 8 bis 11.30 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, Anmeldung zuvor telefonisch unter 056 441 06 54).