Gesundheitswesen
Spitex Obwalden muss spezielle Anforderungen erfüllen

Die Coronasituation veränderte den Alltag sowohl für die Spitex-Klienten als auch für die Mitarbeitenden: Auch deren Gesundheit rückte in den Fokus.

Markus Villiger
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Fotomontage des Kaders, von links: Fabio Gisler, Merdita Burch, Nicole Herger-Gisler, Vinci Soria, Irène Röttger, Isabella Allenbach, Samantha Imfeld, Jane Renggli und Michaela Fluri.

Fotomontage des Kaders, von links: Fabio Gisler, Merdita Burch, Nicole Herger-Gisler, Vinci Soria, Irène Röttger, Isabella Allenbach, Samantha Imfeld, Jane Renggli und Michaela Fluri.

Bild: PD

«Bei der Spitex Obwalden dominierte die weltweite Pandemie und beherrschte unseren Alltag. Das grösste Bestreben war, unseren Auftrag weiterhin erfüllen zu können. Deshalb legten wir das grösstmögliche Augenmerk auf die Gesundheit unserer Mitarbeitenden», hält Geschäftsführerin Irène Röttger im soeben erschienenen Jahresbericht 2020 einleitend fest. Sie erinnert daran, dass der Januar '20 noch in geordneten Bahnen verlaufen war. Doch Ende Monat wurde publik, dass das Coronavirus nun auch die Schweiz erreicht hat. Im Februar musste das Pandemiekonzept «sofort überarbeitet und wo nötig angepasst werden».

Nach den Worten von Irène Röttger, die seit 2009 als Geschäftsführerin tätig ist, wurde in die Beschaffung von Pandemieschutzmaterialien viel zeitlicher und finanzieller Aufwand investiert. In den Monaten März bis Mai erfuhren die Leistungen einen Einbruch. Viele Menschen hatten Angst vor einer Ansteckung und verzichteten auch auf die Spitex-Kontakte. Zudem waren auch Angehörige von Kurzarbeit betroffen und konnten einen Teil der Leistungen selber übernehmen. Das Fazit der Geschäftsführerin: «Ab Juni normalisierte sich die Auftragslage wieder, und insgesamt schliessen wir trotz der leistungsschwachen drei Monate mit einer minimen Leistungszunahme um 0,36 Prozent ab.»

Digitale und telefonische Alternativen

Auch die physischen Beratungen der Mütterberaterinnen fielen der Pandemie zum Opfer. Diese wurden ab dem Lockdown nur noch telefonisch durchgeführt. In speziellen Situationen erfolgten auch Hausbesuche. Ab dem Zeitpunkt der Lockerungen Mitte Juni wurden die Beratungen im Spitex-Zentrum in Sarnen sowie in den Aussenstellen Lungern und Engelberg unter Einhaltung eines strengen Schutzkonzepts wieder vor Ort aufgenommen. Sie mussten dann aber Ende Jahr wieder auf digitale und telefonische Alternativen umgestellt werden.

Trotzdem haben mehr als 60 Prozent der Eltern Neugeborener das Beratungsangebot angenommen. Insgesamt wurden 1048 Beratungen (vor Ort, telefonisch oder bei Hausbesuchen) bei 244 Mädchen und 228 Knaben erbracht.

Wie Röttger erwähnt, wurde aufgrund der Pandemie und der zu treffenden Massnahmen eine Pandemiesteuerungsgruppe gebildet. Sie tagte anfänglich täglich. Mit der Zeit wurde der Sitzungsturnus auf einmal pro Woche festgelegt. Aus dieser neuen Konstellation sei ein Kadergefäss entstanden, das auch in der Zukunft beibehalten werde, so die Geschäftsführerin.

10'965 Stunden unterwegs

Im vergangenen Jahr wurden bei 712 Kundinnen und Kunden Leistungen erbracht, 69'540 Besuche durchgeführt und 47'982 Leistungsstunden abgerechnet. Insgesamt waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während 10'965 Stunden unterwegs, um bei allen Strassenverhältnissen an die verschiedenen Einsatzorte zu gelangen. Dabei wurden über 281'300 Kilometer zurückgelegt.

Geschäftsführerin Irène Röttger.

Geschäftsführerin Irène Röttger.

Bild: Samuel Büttler Photographie

Geschäftsführerin Irène Röttger betont zum Schluss: «Es war wirklich kein einfaches Jahr, in welchem der Fokus auf ganz andere Themen gelenkt werden musste. Hätte man uns prophezeit, dass die Schweiz einen Lockdown, Schulschliessungen, Beschränkungen im gesellschaftlichen Leben und eine Maskenpflicht erleben würde – wir hätten es nicht geglaubt. Nun, es wurde Realität, und wir können versichern, dass wir alles tun, was in unserer Macht steht, um unseren Teil zur Eindämmung der Pandemie zu leisten.»

Beiträge der öffentlichen Hand

Die Jahresrechnung 2020 schliesst mit einem Aufwand und Ertrag ausgeglichen ab mit je 5,309 Millionen Franken. Als nicht gewinnorientierte Organisation finanziert sich die Spitex Obwalden über ihre Dienstleistungen, Beiträge der öffentlichen Hand, Mitgliederbeiträge und Spenden. Im Berichtsjahr beliefen sich die Beiträge der Gemeinden und des Kantons auf rund 1,855 Millionen Franken. Die Mitgliederbeiträge werden mit 75'980 Franken ausgewiesen. Im vergangenen Jahr konnten Spenden von insgesamt 45'400 Franken verbucht werden. Spitex Obwalden zählt 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon rund 58 Vollzeitstellen. Der Verein, der 2007 gegründet wurde, zählt rund 3000 Mitglieder.

Auch die Generalversammlung wurde abgesagt

Der Vorstand der Spitex Obwalden hat aufgrund der aktuellen Situation entschieden, die Mitgliederversammlung unter Ausschluss der Vereinsmitglieder, jedoch mit der Möglichkeit der schriftlichen Stimmabgabe durchzuführen. Eine physische Teilnahme der Vereinsmitglieder an der Generalversammlung ist folglich nicht möglich. Diese werden gebeten, die erhaltene Abstimmungsbroschüre bis spätestens 20. Mai ausgefüllt einzusenden. Die Abstimmung kann aber auch per E-Mail an manuela.halter@spitexow.ch erfolgen.