Wohlen
Die Spitex Freiamt bildet mit Engagement Nachwuchskräfte aus

Vor vier Jahren begann die Spitex Freiamt mit der Ausbildung von Nachwuchs in Pflegeberufen. Eine Bilanz.

Jörg Baumann
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Deborah Müller (links) probt am Übungsarm eine Blutentnahme. Angela Jäggi und Jennifer Gamma beobachten sie dabei.

Deborah Müller (links) probt am Übungsarm eine Blutentnahme. Angela Jäggi und Jennifer Gamma beobachten sie dabei.

Jörg Baumann

Vor vier Jahren startete die Spitex Freiamt in Wohlen das Ausbildungsprogramm für den Nachwuchs in den Pflegeberufen. Mit Erfolg: Gegenwärtig absolvieren drei junge Frauen ihr Praktikum bei der Spitex: die angehenden Fachangestellten Gesundheit Deborah Müller und Jennifer Gamma sowie die Fachhochschulstudentin Angela Jäggi. Ihnen gefällt die Arbeit, weil sie abwechslungsreich ist. Sie könne ihren «Meitlitraum» verwirklichen, sagt Gamma. Für Jäggi ist ihre Mutter ein Vorbild: Sie arbeitete 22 Jahre lang in einem Altersheim.

Bereicherung für das Team

«Die drei Frauen sind eine Bereicherung für unser Spitex-Team. Sie fordern uns heraus und halten uns fachlich auf der Höhe der Zeit», betont Spitex-Geschäftsführerin Christine Kaspar Frei. Seit letztem Jahr kommt im Aargau in der Ausbildung von Nachwuchskräften das Bonus-Malus-System zum Tragen. Das heisst: Wer viel in die Ausbildung investiert, wird finanziell belohnt, wer das nicht macht, muss in eine Spezialfinanzierung einzahlen. Die Spitex Freiamt erfülle diese Auflagen ausgezeichnet, sagt die Geschäftsführerin. Die Nachfrage nach geeignetem Pflegepersonal werde noch weiter ansteigen, weil die Menschen immer älter werden. «Dieser Herausforderung will sich die Spitex Freiamt stellen, zumal die Spitex effizient und kostengünstig arbeitet und die Spitäler, Heime und Kliniken entlastet.»

Wer in einen Pflegeberuf einsteigt, muss einiges mitbringen, sagt die Pflegefachfrau HF und Ausbildungsverantwortliche Jasmin Koch. «Die Lernenden müssen über ein gutes Sprachverständnis verfügen, denn in der Pflege ist die gute und korrekte Kommunikation das A und O. Sie müssen zudem eine hohe Sozialkompetenz an den Tag legen, robust sein und die nicht immer einfachen Eindrücke im Berufsalltag verarbeiten können. Dabei hilft das erfahrene Team selbstverständlich mit.»

Auch Kochen gehört dazu

Deborah Müller zeigt ihr technisches Können am «Übungsarm», an dem sie eine Blutentnahme vornimmt. Die Fachhochschulstudentin Angela Jäggi unterstützt sie dabei, Jennifer Gamma beobachtet sie mit dem Tablet in der Hand, das auch in der Spitex zum täglichen Arbeitsinstrument geworden ist. Müller und Gamma haben das erste Lehrjahr in einem Altersheim absolviert und schliessen die Grundausbildung nach dem Spitex-Praktikum dort auch ab. Neben der Pflege gehören auch die Hauswirtschaft und die Ernährungslehre zur Grundausbildung. Um ihr Können zu zeigen, kochen die Lernenden einmal im Monat das Mittagessen für das ganze Spitex-Team, was immer grossen Anklang findet.

«Gut ausgebildeten Pflegefachkräften steht die Welt offen», bestätigt Christine Kaspar Frei. Teilzeitstellen gehören heute zum gängigen Angebot, auch bei der Spitex Freiamt, wo sich 30 Angestellte die Arbeit in kleineren oder grösseren Pensen teilen. Die Spitex Freiamt bleibt beim Thema Ausbildung dran: Sie öffnet am 20. und 21. September im Rahmen von Berufe Wohlen plus von 14 und 15.30 Uhr ihre Türen für Schnupperstifte. Die beiden Praktikumsplätze bei der Spitex sind für 2017/18 aber bereits besetzt.