Regierung sieht Spitäler in der Pflicht

Die Luzerner Politik sorgt sich um das Pflegepersonal

Ein neuer Lehrgang den Einstieg in die Gesundheisbranche vereinfachen. (Bild: luks.ch)

Mehrere Vorstösse von Luzerner Parteien fordern besser Arbeitsbedingungen für das Gesundheitspersonal. Die Luzerner Regierung sieht sich aber nur bei der Ausbildung des Pflegepersonals in der Verantwortung.

Die Corona-Pandemie belastet nicht nur die Luzerner Bevölkerung, sondern gerade auch das Gesundheitspersonal. Nun nehmen sich mehrere Vorstösse von Politiker aus unterschiedlichen Parteien dem Thema an. Die Luzerner Politik fordert, dass der Kanton sich besser um die Angestellten kümmern soll.

Unter anderem soll der Pflegeberuf attraktiver gestaltet und gegen den Fachkräftemangel vorgegangen werden, berichtete das «Regionaljournal» heute Morgen.

Die Verantwortung für faire Arbeitsbedingungen liegt bei den Spitälern

Es werden verschiedene Vorstösse an die Luzerner Regierung herangebracht. Die SP bringt vor, dass einzelne Angestellte bereits nach wenigen Jahren aus der Gesundheitsbranchen aussteigen. Es wird gefragt, wie der Kanton Luzern diesen Rückgang zukünftig stoppen will. Die CVP setzt bei diesem Anliegen an. Sie macht sich Sorgen, dass die Pandemie die Fluktuation beschleunigen werde.

Die Antwort der Regierung auf diese und weitere ähnliche Vorstösse zeigt auf, dass sie das Anliegen zwar anerkennt, die Verantwortung aber bei den Spitälern und Heimen selber sieht. Faire Arbeitsbedingungen seien daher Aufgabe der Arbeitgeber.

Es wird weiter Kritik von den Luzerner Parteien ausgeübt, das beispielsweise das Umziehen des Pflegepersonals nicht als Arbeitszeit verrechnet wird. Die Regierung nimmt bisher dazu keine Stellung. Dies, weil im Moment ein Gerichtsverfahren laufe. Ob die Umkleidezeit bezahlt werden sollte oder nicht, ist weiterhin Aufgabe der Spitäler.

Neuer Lehrgang im Sommer soll helfen

Die Regierung sieht sich jedoch in der Pflicht, wenn es um die Ausbildung des Personals geht. Hier betont sie, dass der Kanton Einfluss nehmen zu können. So startet diesen Sommer ein neuer Lehrgang, der Erwachsene für den Pflegeberuf vorbereiten soll. Dies soll helfen, mehr Menschen den Einstieg in die Branche zu ermöglichen.

In einem Punkt schätzt die Regierung die Lage nicht so problematisch ein, wie aus den Vorstössen vorgeht. Es sind nicht mehr Kündigungen bei der Spitex, Heimen oder Spitälern eingegangen. Auch gebe es kaum Angestellte, die wegen einer Corona-Erkrankung längerfristig ausfallen würden. Es wird schliesslich auf die Diskussion auf nationaler Ebene verwiesen: Der indirekte Gegenvorschlag zu der Pflegeinitiative soll zu besseren Bedingungen in der Gesundheitsbranche führen.

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