Befragung zeigt: Ältere Menschen fühlen sich in der Stadt Luzern wohl – sehen aber noch Bedarf bei Angeboten im öffentlichen Raum

Eine überwiegende Mehrheit der älteren Stadtluzernerinnen und Stadtluzerner beurteilt Luzern in einer Umfrage als altersfreundlich. Etwas kritischer bewertet wurde die mangelnde Anzahl an öffentlichen Toiletten und Sitzbänken.

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(fmü) Von Februar bis Mai 2020 hat Luzern Statistik (Lustat) im Auftrag der Stadt Luzern eine Befragung durchgeführt. Befragt wurden zufällig aus dem Einwohnerregister gezogene Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Luzern, die über 65 Jahre alt sind und in Privathaushalten leben. 618 der rund 1000 kontaktierten Personen haben die Umfrage ausgefüllt.

Aus den Ergebnissen lässt sich schliessen, dass die ältere Bevölkerung Luzern grundsätzlich als sehr altersfreundlich wahrnimmt, heisst es in einer Mitteilung der Stadt vom Freitagmorgen. 95,5 Prozent der Befragten fühlen sich willkommen. Öffentliche und private Spitex-Angebote werden von 95,4 Prozent der Befragten positiv bewertet. Fast alle sind mit ihrer aktuellen Wohnsituation zufrieden. Die grosse Bedeutung von Nachbarn und Angehörigen für das selbständige Wohnen sei oft betont worden.

Ältere Menschen fühlen sich in Luzern grundsätzlich wohl.

Ältere Menschen fühlen sich in Luzern grundsätzlich wohl.

Bild: Dominik Wunderli

Durch Velos in Mischzonen verunsichert

Antworten im Bereich Mobilität zeigen: 95 Prozent sind vor allem zu Fuss unterwegs, 84,2 Prozent nutzen auch den öffentlichen Verkehr. Das Velo brauchen noch 23 Prozent der Befragten. Zwar findet eine Mehrheit, dass Velowege und Gehwege in Luzern sinnvoll getrennt sind. Doch fast die Hälfte fühlt sich durch Velos in Mischzonen gefährdet.

Etwas kritischer bewertet wurde die mangelnde Anzahl der öffentlichen Toiletten, hier ist nur die Hälfte der Befragten zufrieden. 23 Prozent wünschen sich mehr Sitzmöglichkeiten im öffentlichen Räumen. Stadtrat und Sozialdirektor Martin Merki wird in der Mitteilung folgendermassen zitiert:

«Die Resultate der Befragung zur Altersfreundlichkeit von Luzern sind insgesamt sehr erfreulich. Die Lücken, die aufgezeigt werden, sind Ansporn, noch besser zu werden.»

Die Ergebnisse aus der Befragung seien schliesslich an Workshops im September 2020 in den sechs Stadtkreisen diskutiert worden. Die Resultate fliessen in einen Schlussbericht ein, welcher bis Ende Jahr bei der Weltgesundheitsorganisation WHO eingereicht wird. Darin enthaltene Empfehlungen für Massnahmen werden in einem weiteren Schritt mit den zuständigen Direktionen thematisiert und auf ihre Umsetzbarkeit überprüft. Die Befragung ist ein wichtiger Bestandteil der Bewerbung für die Mitgliedschaft im Netzwerk der WHO der altersfreundlichen Städte.