Wie erlebte die Spitex Mittleres Wynental die vergangenen Corona-Wochen? Und was sagt Geschäftsführer Jakob Faes zur geplatzten Fusion mit Reinach-Leimbach?
Spitex Mittleres Wynental
Die Seniorinnen und Senioren freuen sich jeweils über ein lockeres Gespräch (Bild vor Corona aufgenommen). - z.V.g.
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Der Verein Spitex Mittleres Wynental ist für die Gemeinden Teufenthal, Unterkulm, Oberkulm, Gontenschwil und Zetzwil zuständig. Nau hat in Zeiten von Corona mit Jakob Faes, Geschäftsführer Alterszentrum Mittleres Wynental, über den Verein Spitex Mittleres Wynental gesprochen. Nebst Corona war aber auch die geplatzte Fusion mit der Spitex Reinach-Leimbach ein Gesprächsthema.

Nau.ch: Jakob Faes, wie erlebte die Spitex Mittleres Wynental die vergangenen Wochen in Zeiten von Corona?

Jakob Faes: In einer ersten Phase spürten wir Zurückhaltung, zum Teil sogar Angst, bei unseren Klientinnen und Klienten. So wurden, insbesondere im Bereich Hauswirtschaft, Aufträge sistiert. Diese wurden aber spätesten in der dritten Woche des Lockdowns wieder aktiviert.

Jakob Faes
Jakob Faes, Geschäftsführer Alterszentrum Mittleres Wynental. - z.V.g.

Unsere Mitarbeitenden sind sich gewohnt, nötige Schutzmassnahmen vorzukehren und dementsprechend wurden die speziellen Corona-Massnahmen vom ersten Tag an umgesetzt. Wir hatten bis jetzt das grosse Glück, dass keiner unserer Mitarbeitenden infiziert wurde.

Nau.ch: Mussten Sie zusätzliche, freiwillige Helfer/innen engagieren oder kann alles mit den «eigenen» Leuten erledigt werden?

Nein, wir konnten bis anhin alle unsere Arbeiten mit unserm Team erledigen. Lediglich unser Fahrdienst wurde eingestellt. Dieser wird von freiwilligen Helferinnen und Helfern geleistet. Die meisten dieser Helfenden sind Pensionäre und somit gehören sie zur Risikogruppe.

Nau.ch: Sind die Massnahmen wie z.B. Abstandsregelung bei der Spitex gut einzuhalten und wie viel bringen die Schutzmasken aus Ihrer Sicht?

Nein, bei der Pflege und der Betreuung kann der Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden. Dementsprechend sind Mundschutz, Handschuhe usw. eine Selbstverständlichkeit.

Spitex Mittleres Wynental
Alle Arbeiten, ausser der Fahrdienst, kann in Zeiten von Corona von den eigenen Mitarbeitenden verrichtet werden (Bild vor Corona aufgenommen). - z.V.g.

Nau.ch: Zum Schluss noch ein anderes Thema: Eigentlich sollte per 1. Januar 2020 die Fusion mit der Spitex Reinach-Leimbach stattfinden. Jedoch wurde die Fusion von jenen abgelehnt. Warum wäre diese Fusion für Sie wichtig gewesen? Welche Vorteile hätte es dadurch gegeben?

Seit Jahren arbeiten wir, wie es der Kanton Aargau vorgibt, nach dem Grundsatz «ambulant vor stationär». Dies nicht nur aus Kostengründen, sondern auch um den betagten Menschen zu ermöglichen, möglichst lang in den eigenen vier Wänden zu bleiben.

Längst ausgeführte Analysen zeigen klar, um erweiterte Dienstleistungen anzubieten, dem Fachpersonalmangel entgegenzutreten und um Administrationskosten zu senken braucht es grössere Organisationseinheiten.

Spitex Mittleres Wynental
Bis jetzt hatte die Spitex Mittleres Wynental das grosse Glück, dass keine Mitarbeitenden infiziert wurden (Bild vor Corona aufgenommen). - z.V.g.

Die bereits seit 2017 laufende Zusammenarbeit im Bereich Personaladministration und seit 2018 im Bereich Rechnungsführung zeigte uns klar, dass mit grösseren Organisationseinheiten eine Erweiterung der Dienstleistungen realisierbarer wurden. Es zeigte sich aber auch, dass eine Fusion eine noch bessere Nutzung der Synergien zulassen würde. Dementsprechend erteilten die betroffenen sieben Gemeinden den Auftrag eine Fusion voranzutreiben.

Nau.ch: Wie geht es in diesem Bereich nun weiter? Wird eine Fusion mit einer anderen Spitex geplant?

Unser Vorstand wird unsere Strategie beibehalten und diese zukunftsorientiert weiterentwickeln.

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