«Wenn wir älter werden …» lautet der Slogan von Team Sunneschyn. Dieses privat organisierte Unternehmen bietet älteren Personen verschiedene Dienstleistungen im Haushalt sowie Begleitung und Betreuung an. Auf die Beine gestellt hat das neue Angebot vor einigen Jahren Julia Gerber, die in Bern eine Firma für Unternehmensberatung und Personalentwicklung leitet und in Bösingen wohnt. Im Sensebezirk ist das Angebot erst im Aufbau, im Kanton Bern gibt es Team Sunneschyn bereits seit rund fünf Jahren.
Betreuung, nicht Pflege
«Der Einsatz der Betreuungsperson richtet sich ganz nach den Wünschen des Betreuten oder seiner Familie», sagt Vreni Buntschu aus St. Silvester. Sie arbeitet als Disponentin bei Team Sunneschyn und ist für das Gebiet Deutschfreiburg verantwortlich. Das gehe von Arbeiten im Haushalt, Einkäufen, Vorlesen oder der Begleitung zur Physiotherapie bis zur Hilfe bei einem Umzug oder Gartenarbeiten.
Oft absolviere ihr Team auch Dauereinsätze, also eine Betreuung über einen längeren Zeitraum, beispielsweise bei dementen Personen. Es gehe um Betreuung, präzisiert sie, nicht um Pflege. Denn Pflegeleistungen wie das Wechseln von Verbänden oder das Einreiben einer Salbe dürfen die Mitarbeiterinnen nicht erbringen, da sie nicht dafür ausgebildet sind.
Derzeit besteht das Team Deutschfreiburg aus acht Mitarbeiterinnen. Vreni Buntschu hat in den letzten Monaten weitere Frauen zur Ergänzung gesucht. Sie setzt dabei vor allem auf Mitarbeiterinnen aus der Region, um die Anfahrtswege kurz zu halten. Oft sind das Hausfrauen, die einen Nebenverdienst suchen. Will also ein Kunde von Murten die Dienste in Anspruch nehmen, sucht die Disponentin eine Mitarbeiterin aus dieser Region. «Spezielle Fähigkeiten oder eine Ausbildung braucht es nicht, um für das Team arbeiten zu können», sagt sie. «Man muss einfach bereit sein, anderen Menschen zu helfen.» Die Mitarbeiterinnen werden im Stundenlohn bezahlt und je nach Nachfrage eingesetzt.
Ansatz für alle gleich
Die Kosten für die Beanspruchung der Dienstleistungen von Team Sunneschyn sind für alle Kunden gleich: Der Stundenansatz liegt bei 44 Franken für Einsätze im Zuhause des Betreuten und 48 Franken für Ausseneinsätze wie Arztbesuche oder Ausflüge. Die hauswirtschaftlichen Leistungen werden von einer Zusatzversicherung zur Krankenversicherung übernommen. Im Vergleich dazu: Bei der Spitex Sense werden Leistungen in der Haushaltshilfe grundsätzlich abhängig vom steuerbaren Einkommen und Vermögen der Klienten verrechnet.
Markt ist gross genug
«Wir sind keine Konkurrenz zu bestehenden Organisationen», sagt Vreni Buntschu. Vielmehr sehe sich Team Sunneschyn als Ergänzung von Angeboten wie jenen der Vereine Wier häufe oder Hilfsdienste für Senioren oder von Pro Senectute oder der Spitex Sense und See, welche auch Familienhilfe anbieten. «Es hat genug Leute, die Hilfe benötigen», sagt Vreni Buntschu. Team Sunneschyn setzt auf gute Zusammenarbeit und hat deshalb das Gespräch mit der Spitex Sense gesucht (siehe auch Kasten).
Weitere Infos: www.team-sunneschyn.ch
Spitex Sense
«Ergänzung, nicht Konkurrenz»
Seitens der Spitex Sense sieht man die Aktivitäten der Familienhilfe-Organisation Team Sunneschyn nicht als Konkurrenz. Hugo Baeriswyl, Geschäftsleiter der Spitex Sense, sagt, dass es Kontakte zu dieser Organisation gab. «Vom Gebiet her hat es Platz für alle. Wir sehen ihr Angebot als Ergänzung.» Zumal Team Sunneschyn auch Dienstleistungen anbiete, welche die Spitex Sense nicht biete, etwa Chauffeurdienste, Gartenarbeiten oder einer Person Gesellschaft zu leisten. Es gebe noch viele weitere Angebote im Bezirk und auf Kantonsebene, die sich teils überschneiden würden.
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