«Die Corona-Pandemie hat die Spitex stark gefordert»
Bei der Spitex Region Einsiedeln Ybrig Alpthal war das vergangene Jahr von personellen Veränderungen geprägt. Bernadette Deuber hat die Spitex nach 14 Jahren als Geschäftsleiterin verlassen. Die neue Geschäftsleiterin Astrid Gonçalves hat im Oktober ihre Arbeit aufgenommen.
MAGNUS LEIBUNDGUT
«Im letzten Jahr war die Spitex besonders stark gefordert», schreibt Thomas Bingisser, Präsident der Spitex Region Einsiedeln Ybrig Alpthal im Geschäftsbericht 2021: «Die Corona-Pandemie, Personalwechsel und die damit verbundenen Unsicherheiten haben von uns allen viel Engagement abverlangt.» Das Spitex-Team habe versucht, sein Bestmögliches für alle Beteiligten zu leisten. «Die Anforderungen werden weiterhin hoch bleiben», teilt Bingisser mit: «Die Nachfrage nach Spitex-Leistungen war ungebrochen hoch. Unsere Klienten möchten weiterhin zu Hause im gewohnten Umfeld gepflegt und versorgt werden.» Das letzte Jahr war von personellen Veränderungen geprägt. Bernadette Deuber hat die Spitex nach 14 Jahren als Geschäftsleiterin verlassen: «Sie hat sich in dieser Zeit mit viel Herzblut und grossem Engagement für die Spitex eingesetzt», führt der Präsident aus: «Mit Weitsicht hat sie die Spitex geführt, geprägt und strategische Entscheide sorgfältig vorbereitet und umgesetzt. »
Ungeklärte Fragen tauchen auf, Abläufe werden hinterfragt
«Die Personalfrage war und wird auch in Zukunft eine grosse Herausforderung in der ambulanten Gesundheitsversorgung darstellen und wird alle Akteure fordern », betont Bingisser: «Eine breite Unterstützung der Spitex ist eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft.» Die Anforderungen an die Mitarbeitenden seien vielseitig und eigenständiges, überlegtes Handeln sei auf allen Stufen gefragt.
«Mein Dankeschön richte ich an unsere neue Geschäftsleiterin Astrid Gonçalves, die im Oktober ihre Arbeit aufgenommen hat und sich bestens eingearbeitet hat», schreibt Bingisser.
Im Geschäftsjahr 2021 beschäftigten zwei tragende Themen die Spitex Region Einsiedeln Ybrig Alpthal: Die andauernde Corona-Pandemie und der Wechsel der Geschäftsführung. «Beides verlangte eine hohe Flexibilität von allen Beteiligten», teilt die Geschäftsführerin Astrid Gonçalves mit.
Ein Führungswechsel stelle das Team vor verschiedene Herausforderungen. «Anfangs tauchen nebst zuversichtlicher Erwartungen auch ungeklärte Fragen auf», schreibt Gonçalves im Geschäftsbericht 2021: «Abläufe und Verantwortlichkeiten werden hinterfragt. Durch klare Kommunikation der eigenen Werte und Vorstellungen – wie Vertrauen, Offenheit und Engagement – entsteht zurzeit eine gemeinsame Teamkultur, und berufliche Rollen werden neu definiert.» In der Hauswirtschaft wird Kapazitätserhöhung angestrebt Es zeichne sich ab, dass das Team Krisen und Veränderungen gut meistern könne und gestärkt daraus hervorgehen werde: «Dieser enge Verbund macht das Team leistungsstark und sorgt für die gemeinsame Basis, um weitere Ziele zusammen mit dem Vorstand verfolgen zu können sowie die Versorgungsqualität sicherzustellen», schildert die Geschäftsleiterin.
Die verrechneten Stunden konnten auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Insbesondere die Behandlungspflege, die bereits im Jahr 2020 überproportional zugenommen hatte, hält sich weiterhin auf ho-hem Niveau.
In der Hauswirtschaft sei pandemie- und personalbedingt ein Rückgang der verrechneten Leistungen zu verzeichnen. «Sobald sich die personelle Situation stabilisiert, streben wir eine Kapazitätserhöhung in diesem Bereich an», konstatiert Gonçalves.
Die Corona-Pandemie wirkte sich auch im Jahr 2021 belastend auf Familiensysteme und somit auf die Beratungen in Erziehungsfragen aus. Die Beratungsarten hätten sich im vegangenen Jahr pandemie- und personalbedingt verändert und reduziert.
«Die Erziehungsberatung wird deutlich häufiger genutzt und hat sich als eine niederschwellige und gut erreichbare Anlaufstelle bei Fragen zu Erziehung und Entwicklung der Kinder etabliert », berichtet Gonçalves: «Das Angebot steht den Familien präventiv sowie deeskalierend zur Verfügung.» Erziehungs-, Mütter- und Väterberatung stehen hoch im Kurs Generell waren deutlich mehr Telefon- und E-Mail-Beratungen als im Vorjahr zu verzeichnen. «Seit dem Jahr 2021 steht die Erziehungsberatung den Eltern von Beratungszeiten flexibler zur Verfügung und kommt so dem Bedürfnis der Eltern entgegen», ist dem Geschäftsbericht zu entnehmen: «Bei Bedarf sind auch Abendberatungen möglich.» Ergänzend zum bestehenden Angebot seien im Jahr 2021 aufsuchende Beratungen bei den Familien zu Hause sowie in Zusammenarbeit mit der Mütterund Väterberatung Dreijahreskontrollen auf Wunsch der Eltern eingeführt worden.
«Seit dem Herbst konnten interessierten Eltern ergänzend zu den Einzelberatungen wieder Abendvorträge zu Erziehungsund Entwicklungsthemen angeboten werden», fasst die Geschäftsführerin zusammen: «Es zeigt sich, dass alle Angebote gut angenommen und von den Eltern in Anspruch genommen werden.»
Überall im Einsatz – für alle: die Spitex Region Einsiedeln Ybrig Alpthal. Foto: Victor Kälin